Das halbhohe Gebäude rechts vom Schornstein ist die ehemalige Nachtrocknung. In diesem Gebäude wurden die Schuhleisten vorgearbeitet. Auf halbem Weg zwischen Lagerhaus und Produktionssaal gelangten die getrockneten Holzrohlinge in die so genannte Vorproduktion: Sie wurden grob gefräst, bevor sie zu einer genauen Passform ausgearbeitet werden konnten. Mittlerweile werden Leisten nicht mehr aus Holz gemacht, Lagerung, Trocknung und die Bearbeitung des Rohlings sind weggefallen. Und wo früher die Trockenkammern standen und die Fräsmaschinen brummten, arbeiten heute 40 Ingenieure an der Entwicklung von Hochleistungstechnologien. In freundlichen, hellen Büros entwickeln sie Mess- und Brandschutztechniken, die mittlerweile zum Kerngeschäft von Fagus-GreCon gehören. Links neben der Nachtrocknung steht das hohe, weiß verputzte Lagerhaus. Die angelieferten Baumstämme wurden in der Sägerei aufgetrennt, gelangten anschließend ins Lagerhaus, wo sie anderthalb Jahre lang trockneten und von dort aus weiterverarbeitet wurden.
Heutzutage befindet sich dort rie Fagus-Gropius-Ausstellung. Sie erzählt auf fünf Etagen die Geschichte des Fagus-Werkes und seiner Mitarbeiter, die Unternehmensgeschichte und seine Produkte – und alles rund ums Thema Schuhe.