Wilhelm Legrand (1770-1845) war Hofmusiker (Oboist), Komponist und Armeemusikdirektor in München. Der Musikverlag Falter gab zwischen 1803 und 1818 rund 25 von Legrands Tanzsammlungen heraus, die dieser für Hofbälle und Redouten komponiert hatte.
Legrands Harmoniemusik-Sammlung von 550 Arrangements „Pieces d‘Harmonie” befindet sich in dicken Stimmbücher von jeweils ca. 50 bis 200 Seiten, aufgeteilt jeweils in 2 Bände. Sie wurden von mehreren Schreibern über einen längeren Zeitraum hinweg verfertigt. Die Opernbearbeitungen befinden sich fast sämtlich in Band 2 der jeweiligen Stimmen, der mit der Nummer 400 beginnt. Sie sind besetzt mit Flöte, Oboe, zwei Klarinetten, zwei Fagotten und zwei Hörnern. Insgesamt stammen 66 der 150 Opernarrangements von Rossini – Legrands Vorliebe für den Komponisten wird deutlich. Enthalten sind zwölf Nummern aus „Il barbiere di Seviglia“, zehn Nummern aus „L‘italiana in Algeri“, neun Nummern aus “La gazza ladra”, acht Nummern aus “Tancredi”, sieben aus “La pietra del paragone”, je fünf aus “La Cenerentola” und “Otello”, vier aus “Ricciardo e Zoraide”, drei aus “L’inganno felice”, zwei aus „Mosè in Egitto“ und eine Nummer aus „Il turco in Italia“.
Alle Rossini-Opern, aus denen Legrand einzelne Nummern für Harmoniemusik bearbeitete, wurden in München zwischen 1816 und 1821 aufgeführt. Es ist also sehr wahrscheinlich, dass auch Legrand unmittelbar auf den Erfolg der italienischen Gastspieltruppe reagierte und in München bereits wohlbekannte Melodien arrangierte.
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