Zu Beginn der 1920er Jahre stürzte Arnold Schönberg mit der Entwicklung der „Methode der Komposition mit zwölf nur aufeinander bezogenen Tönen“ die bis dahin geltenden Regeln abendländischer Musik um. Mit der Zwölftonmethode, einem visionären Bauplan zukünftiger kompositorischer Ordnung, legte er den für die Musik des 20. Jahrhunderts maßgeblichen Grundstein zur Emanzipation von traditionell hierarchischen Organisationsprinzipien. „Diese Methode besteht in erster Linie aus der ständigen und ausschließlichen Verwendung einer Reihe von zwölf verschiedenen Tönen. Das bedeutet natürlich, dass kein Ton innerhalb der Serie wiederholt wird und dass sie alle zwölf Töne der chromatischen Skala benutzt, obwohl in anderer Reihenfolge. [...] Die Vereinigung von Tönen zu Harmonien und deren Aufeinanderfolge wird [...] von der Anordnung dieser Töne geregelt. Die Grundreihe funktioniert in der Art eines Motivs. Das erklärt, warum für jedes Stück von neuem eine Grundreihe erfunden werden muss. Sie muss der erste schöpferische Gedanke sein.“ (Arnold Schönberg: Komposition mit zwölf Tönen, 1941) Im Bläserquintett op. 26, eines der frühesten Werke der neuen Kompositionsmethode, legt Schönberg allen vier Sätzen eine gemeinsame Zwölftonreihe zugrunde.