„Die letzte zweifelhafte Frage ist nun entschieden: die anschließenden Ärmel haben den Sieg davon getragen … Die Damen sparen bei den Stoffen, die Männer gewinnen mehr Platz, sei es bei der Tafel oder im Theater und die Gänse werden nicht mehr unbarmherzig ihrer Daunen beraubt, um daraus Gigots zu bilden und auf unsere Schultern zu türmen“, hieß es im März 1836 im „Berliner Modenspiegel“. Fast über Nacht wurden die Keulenärmel unmodern. Das zart bedruckte Sommerkleid zeigt diese neue Linie. Seine Ärmel sind oben mit kleinen Stoffrüschen eingehalten, ab den Ellbogen werden sie etwas weiter und enden in einem schmalen Bündchen. Das Kleid ist einteilig gearbeitet, sein anliegendes Oberteil mit breitem ovalem Dekolleté schließt rückseitig mit Haken und Ösen. Darunter setzt der weite, in feinste Fältchen gelegte Rock an. Seine Taille mit geradem Abschluss ist fast wieder auf deren natürlicher Stelle angekommen. Das Dekolleté wird von einem Fichutuch mit eingearbeitetem Halsausschnitt aus dem Kleidstoff bedeckt. Die Kanten sind mit Falten- und Kordelbiesen abgesetzt. Das Kleid ist mit Wolle gefüttert.