Trachten wie diese wurden bis zur Vertreibung der deutschsprachigen Bevölkerung 1945 aus der Gegend um die Stadt Wischau getragen. Die ‚Sprachinsel‘ war mit ihren acht Dörfern der Rest eines ehemals viel größeren, zusammenhängenden deutschen Sprachgebietes in Tschechien. Durch das Tragen der Tracht grenzten sich die Bewohner auch äußerlich von ihrer tschechischen Umgebung ab. An den Details der Tracht konnte man sofort erkennen, aus welchem Dorf die Trägerin stammte und welchem Stand sie angehörte. In der gezeigten Form war sie Festtagstracht verheirateter Frauen. Die Spenderin der Kleidung, Rosina Reim, stammt aus der Wischauer Sprachinsel und ist Vorsitzende der Gemeinschaft Wischauer Sprachinsel e.V. Aalen/München. Die Tracht wird auch heute noch zu öffentlichen Auftritten, Präsentationen und Umzügen getragen.