Das Fragment eines Holztorsos stammt von einer beinahe lebensgroßen Statue, die vermutlich die Göttin Ischtar darstellte. Es wurde in der Hauptcella des Irigal-Heiligtums, das der Göttin Ischtar geweiht war, direkt neben dem Hauptpostament geborgen. Von dem Torso aus Feigenholz, der beim Brand des Temepls staark in Mitleidenschaft gezogen wurde, ist der Bereich oberhalb der Taille und der Ansatz des linken Armes erhalten geblieben. Die einzeln geschnitzten Körperteile waren ursprünglich miteinander verzapft. Die dargestellte Gottheit trug ein Gewand mit V-Ausschnitt, dessen Stoff in senkrecht verlaufende, gewellte, zungenartige Kompartimente gegliedert war. Vermutlich war die Oberfläche der Statue ursprünglich mit einer Auflage aus Edelmetall und Edelsteinen verziert. Bei diesem Torsofragment handelt es sich um die einzige, bisher ausgegrabene babylonische Kultstatue.