Die Kunsthalle Bremen verdankt dem Berliner Bildhauer Kurt Reutti, dass das Gemälde von Henri de Toulouse-Lautrec über den Zweiten Weltkrieg gerettet wurde. Als ehrenamtlicher Mitarbeiter des vom Berliner Magistrat eingerichteten Referates „Rückführung von Kunstgütern“ verfolgte Reutti 1946 eine Spur im Berliner Kunsthandel, die ihn nach Brandenburg zum Schloss Karnzow bei Kyritz in der Prignitz führte. Dorthin waren einige bedeutende Kunstwerke der Kunsthalle Bremen während des Krieges ausgelagert worden. Bei seiner Ankunft bot sich Reutti ein Bild der Verwahrlosung: „Auf einem Tisch lag eine Pappe, auf der Tapeten zugeschnitten wurden. Es war das Tempera-Gemälde Junges Mädchen im Atelier von Toulouse-Lautrec. Da es mit der Bildseite nach unten gelegen hatte, war es unbeschädigt geblieben […]“, erinnerte sich Reutti 1966. Toulouse-Lautrecs frühes Bildnis im Profil zeigt die 17-jährige Hélène Vary, die mit ihren Eltern am Montmartre in der Nähe seines Ateliers wohnte und ihm wenige Male Modell saß.
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