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Junge Dame mit Perlenhalsband

Jan Vermeerum 1662

Gemäldegalerie, Staatliche Museen zu Berlin

Gemäldegalerie, Staatliche Museen zu Berlin
Berlin, Deutschland

Eine junge Frau steht vor einem Tisch und prüft im Spiegel den Sitz der Perlenkette. Durch die Bleiglasfenster einfallendes Licht durchflutet den Raum. Das Gelb des Vorhangs und der pelzbesetzten Jacke sowie die weiße, kahle Wand – in der fein nuancierten Abstufung des Kolorits ein Meisterstück reiner Malerei – sorgen für eine Farbintensität, die durch den dunklen, blauschwarzen Vordergrund eine zusätzliche Steigerung erfährt. Vermeer gehört trotz seines nur ungefähr 35 Gemälde umfassenden OEuvres zu den berühmtesten holländischen Malern. Als wichtiges Kompositions- und Ausdrucksmittel setzte er die Perspektive ein. Hier liegt der Fluchtpunkt etwas oberhalb der Tischplatte und damit unterhalb der Augenhöhe der dargestellten Person. Es entsteht eine Art Froschperspektive, die zur Monumentalisierung von Figur und Gegenständen beiträgt. Die Wirkung zur Tiefe hin erzielt er durch den vom Bildrand überschnittenen Stuhl und steigert somit zugleich den Eindruck der Intimität. Solche Nahaufnahmen der menschlichen Gestalt inmitten ihres unmittelbaren Lebensbereichs gehören zu den bevorzugten Sujets Vermeers. Die kahle Wand wird zum Spannungsfeld, das zwischen Frau und Spiegel vermittelt und den Blick intensiviert. In der niederländischen Malerei lässt sich dieses Motiv bis zu Hieronymus Bosch zurückverfolgen. Der Spiegel galt als traditionelles Sinnbild des Hochmuts und verwies auf die Nichtigkeit und Vergänglichkeit weltlicher Dinge. Auch die Perlen konnten als kostbarer Besitz mit der Eitelkeit assoziiert werden.

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  • Titel: Junge Dame mit Perlenhalsband
  • Ersteller: Jan Vermeer van Delft
  • Datierung: um 1662
  • Abmessungen: h56.1 x w47.1cm
  • Typ: Bild
  • Externer Link: Gemäldegalerie, Staatliche Museen zu Berlin
  • Material: Leinwand
  • Stil: Niederländisch
  • Sammlung: Gemäldegalerie, Staatliche Museen zu Berlin
  • Künstlerdaten: 1632 - 1675
  • Künstler Sterbeort: Delft, Netherlands
  • Künstler Informationen: Jan Vermeer van Delft, or simply Vermeer, was a Dutch genre painter in the Baroque. Although he achieved only moderate success in his lifetime, today he is renowned for his masterly use and treatment of light in his paintings and is acclaimed as one of the most popular genre painters. His works are characterized by bright colours and pigments, with a particular favouring of cornflower blue and yellow. The settings for his images are mostly domestic interior scenes of middle-class life. It is speculated that he used a camera obscura to achieve precise positioning and this view seems to be supported by certain effects of light and perspective in his paintings, possibly evident in some reflective surfaces. Whether the theory is proven or not, his compositions often have an underlying geometric quality to them. 'The Kitchen Maid' (1658) is one of his most recognizable works.
  • Künstler Geschlecht: männlich
  • Künstler Geburtsort: Delft, Netherlands
  • Inv. Nr.: 912B
  • ISIL-Nr.: DE-MUS-017018
  • Erworben: Wohl Sammlung Pieter Claesz van Ruijven (1624 – 1674), Delft; Wohl Sammlung Maria de Knuijt (gest. 1681), Witwe von Pieter Claesz van Ruijven, Delft; Wohl Sammlung Magdalena van Ruijven (gest. 1682), Tochter von Maria de Knuijt und Pieter Claesz van Ruijven, Delft; Sammlung Jacob Abrahamsz Dissius (1653 – 1695), Ehemann von Magdalena van Ruijven, Typograph und Drucker, Delft Versteigerung Amsterdam, 16. Mai 1696, (Lugt-Nr. 162), Los Nr. 36 (Preis: 30 Gulden, Käufer unbekannt); Sammlung Johannes Caudri (1723 –1809), Buchhalter der Vereinigten Ostindischen Handelskompagnie, Amsterdam; Versteigerung Amsterdam (Ph. van der Schley / C.S. Roos), 6 September 1809, (Lugt Nr. 7632) Los Nr. 42 (Preis: 55 Gulden, Käufer: Theodorus Spaan); Besitz Theodorus Franciscus Spaan (1780-1811), Kunsthändler, Amsterdam; Versteigerung Amsterdam (Ph. Schley u.a), 24. April 1811, (Lugt Nr.7974) Los Nr. 73 (Preis: 36,- Gulden, Käufer: Willem Gruyter für „B.“); Besitz Jean Jacques-Marie Meffre (1804-1865), Kunsthändler und Restaurator, Paris, vermutlich um 1850; Sammlung Henri Grevedon (1815-1892) Sohn des Malers und Lithographen Pierre Louis Henri Grevedon, Paris, bis 1866; Sammlung Etienne Joseph Théophile Thoré (1807 – 1869), Kunstkenner und –kritiker, Paris, bis 1867; Besitz Léon Gauchez (1825-1907), Kunsthändler und Kritiker, Brüssel, bis 1868 Versteigerung Brüssel (le Roy), 22. April 1868, (Lugt Nr.30452), Los Nr. 49 (Preis: 3300 Francs, Käufer: Charles Sedelmeyer,); Besitz des österreichischen Kunsthändlers Charles Sedelmeyer (1837-1925), Paris, bis 1868; Sammlung Barthold Suermondt (1818-1887) Bankier, Industrieller und Sammler, Aachen, 1868–1874; Gemäldegalerie, Königliche Museen zu Berlin, 1874 mit der Sammlung Suermondt erworben. Ab 1875 ausgestellt.
  • Copyright Text: Text: © http://www.prestel.com, Prestel Verlag / Claudia Banz
  • Copyright Bild: Photo: © Staatliche Museen zu Berlin, Gemäldegalerie / Image by Google
Gemäldegalerie, Staatliche Museen zu Berlin

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