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Dein Kiez, mein Kiez / Wie können sich Nachbarn wieder näherkommen?

Tanja Esch

Urban Art Now

Urban Art Now
Amsterdam, Niederlande

Wie können sich Nachbarn wieder näher kommen?

Die Macht der Bürger wurde lange unterschätzt. Bis es zu einem Volksentscheid kam und die Berliner Bevölkerung bewies, dass sie sich sehr wohl für urbane Räume wie das Tempelhofer Feld und gemeinschaftliche Nutzflächen interessiert.
In der deutschen Hauptstadt gibt es viele ungenutzte Ecken, die nur darauf warten, dass Menschen mit Ideen kommen. Seit ein paar Jahren erleben Kiez-Häuser ein Revival, Urban-Gardening-Projekte sprießen aus dem Boden – oder von Dächern – und man will wieder wissen, wer nebenan wohnt.
Hannah ist 31 Jahre alt, hat Romanistik und Kunstgeschichte studiert und wohnt seit über zehn Jahren in Berlin-Wedding. Sie mag Berlin und ihren multikulturellen Kiez. Nur der Garten ihrer Eltern, der fehlte ihr in den vergangenen Jahren sehr. Hannah sehnte sich nach einer grünen Oase und nach einem Ort, an dem die Uhren etwas langsamer ticken.
2013 hat sie das „Himmelbeet“ gegründet – einen Gemeinschafts- und Pachtgarten im Berliner Stadtteil Wedding mit einem kleinen Café. Der Garten ist zweigeteilt: Es gibt einen Gemeinschaftsgarten, in dem jeder mitgärtnern kann, und es gibt 150 Pachtbeete. Soziale Einrichtungen oder Leute aus der Umgebung können so ein Hochbeet pachten und ihr Gemüse selbst anbauen. Während sie gemeinsam gärtnern, sollen sie sich natürlich auch kennenlernen, ins Gespräch kommen und zusammen Limo unterm Apfelbaum trinken. „Himmelbeet“ ist nicht nur ein Sehnsuchtsort für Gärtner, sondern auch ein Treff für die Nachbarschaft.
An der Diskussion zu Hannahs Projekt auf #Deutschland25 haben vor allem Menschen zwischen 20 und 40 Jahren teilgenommen. Menschen, die das Leben in Großstädten kennen und die sich auch eine Veränderung in ihrer Nachbarschaft wünschen. Die sich wünschen, dass man wieder mehr zusammenwächst, und nicht nur den Kiez, sondern auch ein Leben teilt.
Wie können sich Nachbarn wieder näherkommen? Die Generation25 träumt vor allem von Hof- und Straßenfesten. Wie Lilly, 27: „1–2-mal pro Jahr ein Hof- oder Straßenfest.“
Marie, 23, formuliert die Idee noch etwas konkreter: „Organisiert Straßenfeste, Flohmärkte, Grillabende ... Man staunt, wie viele Nachbarn auf so eine Einladung warten.“
Die Generation25 weiß, dass Pläne im Kopf schmieden nur wenig Bewegung erzeugt. Es braucht Taten. Das kann ein einfaches „Hallo“ sein: „Sag HALLO und tausche dich mit deinen Nachbarn aus.“ (Jalet, 30) Oder: „Sich gegenseitig beim Namen kennen wäre schon mal ein super Anfang ;-)“ (Stefan, 24)
Aber nicht nur offline, auch online ist Hannah aktiv, um ihr „Himmelbeet“ voranzutreiben. Neue Medien und das Internet sind für Projekte in der Nachbarschaft und die Vernetzung im Kiez wichtig. Hannah findet ihre freiwilligen Helfer vor allem über Social Media. Die sozialen Netzwerke helfen Hannah bei der internen Organisation und bei der Kommunikation mit der Außenwelt. „Ohne diese Technologien hinter den Kulissen würde das ‚Himmelbeet‘ nicht das sein, was es heute ist.“
Es ist wohl so, einer muss den ersten Schritt machen. „Einer muss starten!“ So beendet Ania, 22, ihren Kommentar und hat mit ihrem Aufruf natürlich absolut recht. Damit Nachbarn zusammenkommen, muss es Initiatoren wie Hannah geben. Leute, die „einfach machen“.

#DEUTSCHLAND25

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  • Titel: Dein Kiez, mein Kiez / Wie können sich Nachbarn wieder näherkommen?
  • Ersteller: Tanja Esch
  • Nationalität des Erstellers: Deutsch
  • Geschlecht des Erstellers: weiblich
  • Typ: Illustration
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