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Zeus im Gigantenkampf

Unterwelt-Maler-350

Altes Museum, Staatliche Museen zu Berlin

Altes Museum, Staatliche Museen zu Berlin
Berlin, Deutschland

Die ursprünglich in Athen entwickelte Kunst der rotfigurigen Vasenmalerei ist durch Auswanderung attischer Meister nach Unteritalien übertragen worden und hat dort im 4. Jahrhundert v. Chr. eine letzte, großartige Blüte erlebt. Von besonderer Bedeutung sind dabei Werkstätten in jener Gegend gewesen, die der Ferse des italischen Stiefels entspricht und heute Apulien genannt wird. Anders als in Griechenland ist hohe künstlerische Qualität hier fast immer mit einem monumentalen Format verbunden; auch unser Krater, der einem der bedeutendsten Vasenmaler dieser Zeit zugeschrieben werden kann, erreicht eine Höhe von mehr als einem Meter. Zum Gebrauch waren solche Prachtgefäße kaum noch bestimmt: Sie dienten als Grabbeigaben und werden mit ihrer reichen Bilderpracht auch bei den Begräbnisfeierlichkeiten gebührend bewundert worden sein. Das Hauptbild des Kraters zeigt in großartiger, den ganzen Vasenkörper überspannender Komposition den Kampf der olympischen Götter gegen die Giganten. Oben in der Mitte des Bildes erscheint Zeus in einem Gespann, das von einer geflügelten Siegesgöttin gelenkt wird; vom göttlichen Blitz getroffen, ist sein Gegner bereits zusammengebrochen, über ihm kräuselt sich feiner Rauch. Um diese Gruppe herum kämpfen die übrigen Götter, wobei die gegnerischen Paare jeweils durch feine Entsprechungen aufeinander abgestimmt sind. So stemmt etwa der Gegner des Erderschütterers Poseidon einen gewaltigen Felsen, während weiter unten Athena mit Helm, Schild und Lanze bewaffnet gegen einen ebenso gerüsteten Giganten kämpft. Weiter rechts befindet sich Herakles im Zweikampf mit einem Giganten, der wie er selber eine Keule schwingt. Der jüngste und schönste aller Giganten wird oben rechts von Aphrodite überwunden, die triumphierend die Siegespalme emporhält. Ihrem Gegner droht als einzigem keine Waffe. Während Eros ihm die Hände auf den Rücken bindet, blickt der Gigant schmachtend und voller Hingabe zu seiner Bezwingerin empor: Aphrodite siegt durch Liebe, nicht durch Gewalt. Ein ganz anderer Liebeskampf ist im Halsbild dargestellt, wo Peleus mit der Meerjungfrau Thetis ringt; Eros fliegt von links auf Peleus zu, um ihn zu bekränzen: Der junge Held wird siegen und damit auch Thetis’ Liebe gewinnen.

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  • Titel: Zeus im Gigantenkampf
  • Ersteller: dem Unterwelt-Maler zugeschrieben
  • Datierung: -350
  • Ort: Apulia
  • Abmessungen: h113 cm
  • Typ: Krater
  • Material: Ton
  • Sammlung: Antikensammlung, Staatliche Museen zu Berlin - Preußischer Kulturbesitz
  • Objekterwerb: 1984 aus dem Kunsthandel erworben
  • Inv.-Nr.: 1984.44
  • ISIL-Nr.: DE-MUS-814319
  • Externer Link: Altes Museum, Staatliche Museen zu Berlin
  • Copyrights: Text: © Scala Publishers / Antikensammlung, Staatliche Museen zu Berlin / Ursula Kästner || Photo: © b p k - || Photo Agency / Antikensammlung, Staatliche Museen zu Berlin / Johannes Laurentius
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