Jörg Zürn stammt aus einer im 16. Jahrhundert in Oberschwaben tätigen Familie von Bildhauern und Schnitzern. Er war der älteste Sohn des Bildhauers Hans Zürn des Älteren.
Nach der Lehre bei seinem Vater und der Wanderzeit wurde er Geselle des Überlinger Bildhauers Virgilius Moll. Nach dessen Tod heiratete er 1607 dessen Witwe und übernahm als Meister seine Werkstatt.
Sein erstes großes Werk stellt der Marienaltar in der Betz’schen Kapelle des Überlinger Münsters St. Nikolaus zwischen 1607 und 1610 dar, an dem der Meister die Steinreliefs und Sebastiansfigur selbst ausgeführt hat.
Im Auftrag des Rates der Stadt Überlingen entstand unter Mitarbeit des Vaters Hans und der Brüder Martin und Michael von 1613 bis 1619 der Hochaltar des Überlinger Münsters: ein vierstufiger Marienaltar aus Tannen- und Lindenholz ohne Bemalung. Er ist zehn Meter hoch und an der breitesten Stelle fünf Meter breit.
Das Werk steht in der Tradition der gotischen Schnitzaltäre.