Mit Meister H. L. wird ein zu Beginn des 16. Jahrhunderts schwerpunktmäßig am Oberrhein tätiger Holzschnitzer und Grafiker bezeichnet. Nachgewiesen sind Werke von H.L. von 1511 bis 1533.
Der vollständige Name des Meisters ist unbekannt, der Notname bezieht sich auf seine Initialen HL. Mit diesen ist sein Hauptwerk signiert, der Hochaltar von 1526 im Stephansmünster in Breisach am Rhein. Darüber hinaus sind sieben Holzschnitte und 24 Kupferstiche mit seinen Initialen bekannt. Der Stil des Meisters H. L. zeigt eine „überschwängliche“, fast barocke Formensprache der Spätgotik und weist auf den Übergang der Gotik zur Renaissance.
Eventuell könnte es sich bei Meister H. L. um Hans Loy aus Freiburg handeln. Diese Vermutung findet sich schon im Buch Die deutsche Kunst der Dürerzeit von Wilhelm Pinder. Nach Pinder soll es ein Vorschlag des Kunsthistorikers Heinrich Alfred Schmid sein, ein Vorschlag der von Herbert Schindler erneut geäußert wurde. Die Lebens- und Schaffensstationen von Meister HL lassen sich nicht widerspruchsfrei rekonstruieren. Gesichert sind die Stationen Breisach, Niederrotweil, Freiburg im Breisgau, Donaueschingen, St. Blasien, Ulm und Regensburg.