Synthetismus

1888 bis 1896

Ein aus dem Cloisonismus entstandener Malstil, der eine Strömung im Symbolismus bildete. Er wurde von Paul Gauguin und seinem Umfeld in den späten 1880er- und frühen 1890er-Jahren praktiziert. Der Begriff ist vom französischen Verb „synthétiser“ (synthetisieren) abgeleitet. Ihm liegt die Vorstellung zugrunde, dass Kunst die Synthese von drei Elementen sein solle: dem äußeren Erscheinungsbild natürlicher Formen, den Gefühlen des Künstlers in Bezug auf seinen Gegenstand sowie rein ästhetischen Aspekten der Linie, Farbe und Form. Der Begriff wurde 1889 geprägt, als Gauguin und Émile Schuffenecker im Café Volpini bei der Weltausstellung in Paris eine Ausstellung unter dem Titel „L’Exposition de peintures du groupe impressioniste et synthétiste“ organisierten. Der verwirrende Titel bezog sich auf die im Impressionismus – mit seinem Festhalten an natürlichen Formen und seiner Darstellung des Lichts – liegenden Wurzeln der Künstler, betonte aber zugleich ihre jüngeren Versuche, die Natur als Fixpunkt der Kunst aufzugeben. Dabei gingen die Künstler zwar von realistischen, konkreten Motiven aus, verzerrten jedoch die Bilder, um dadurch bestimmte Stimmungen und Interpretationen deutlicher zum Ausdruck zu bringen.
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© Grove Art / OUP

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