Eine Fotoexpedition
in die verborgenen Archive des Deutschen Museums in München gleicht einem Ausflug in ein surreales Zwischenreich. Während Besuchermassen in den Ausstellungsräumen imposante Dampfmaschinen bewundern oder sich von künstlichem Blitz und Donner in Erstaunen setzen lassen, horten Archivare in den menschenleeren Kellern des Museums, was dereinst Zeuge unserer Zeit sein könnte. Vom Inventarisierungs-Etikett geadelt, reifen banale Gebrauchsgegenstände zu wertvollen Exponaten heran – in einem lautlosen Transformationsprozess gerinnt hier Gegenwart zu Geschichte.
„Das Fernsehen wird nach den ersten sechs Monaten seinen Markt wieder verlieren. Die Leute werden es bald leid sein, jeden Abend in eine Sperrholzkiste zu starren.“
Darryl Zanuck, 1946 [Filmproduzent, 20th Century Fox]
„Die Telefone machen jetzt alle verdreht. Wir fertigen täglich schon 200 Paare an.“
Werner von Siemens, 1877
„Computer der Zukunft könnten mit 1000 Vakuum-röhren auskommen und nur etwa 1,5 Tonnen wiegen.“
Fachzeitschrift „Popular Mechanics“, 1949
„Jeder, der sich mit der Materie auskennt, wird Edisons elektrische Glühlampe als Fehlschlag erkennen, der als toller Erfolg verkauft wird.“
Henry Morton, 1880 [Gründer der American Chemical Society]
„Röntgenstrahlen werden sich als Scherz entpuppen.“
Lord Kelvin, 1896 [Präsident der Royal Society, London]
„Die weltweite Nachfrage nach Kraftfahrzeugen wird eine Million nicht überschreiten –allein schon aus Mangel an verfügbaren Chauffeuren.“
Gottlieb Daimler, um 1900 [Automobil-Erfinder]
„Sobald jemand die Kunst des Fliegens demonstriert, wird es an Siedlern unserer Gattung Mensch auf dem Mond und Jupiter nicht mangeln.“
Johannes Kepler, 1610 [in einem Brief an Galileo Galilei]
Fotograf—J. Scriba