Das Kunstgewerbemuseum ist das älteste seiner Art in Deutschland. Es beherbergt weltberühmte Zeugnisse des europäischen Kunsthandwerks und Designs, darunter prunkvolle Reliquiare aus Gold und Edelstein, kostbare Vasen aus Glas oder Porzellan, fein bestickte Kleider, detailreich intarsierte Möbel bis hin zu Klassikern modernen Industriedesigns. Die Dauer- und Sonderausstellungen des Kunstgewerbemuseums können an zwei Orten in Berlin bewundert werden: am Kulturforum nahe dem Potsdamer Platz und im malerisch auf einer Halbinsel in der Dahme gelegenen Schloss Köpenick, wo Meisterwerke der Raumkunst vom 16. bis zum 18. Jahrhundert gezeigt werden.
Das Haus am Kulturforum entstand bis 1985 nach den Entwürfen von Rolf Gutbrod, einem der führenden deutschen Architekten der 1960er-Jahre. Kennzeichnend für seine Architektur ist die Sichtbarkeit konstruktiver Elemente. Das Museum ist als "gebaute Landschaft" gedacht und nimmt mit seiner Begrünung Bezug auf den benachbarten Tiergarten. Während das Gebäude nach außen geschlossen wirkt, empfängt es den Eintretenden mit einem offenen Treppenhaus und großzügigen Ausstellungsräumen. Die Besucher sind eingeladen, sich ganz den Prunkstücken der Sammlung zu widmen und von einer Ebene zur anderen zu wandeln.
Von 2012 bis 2014 wurde der Gutbrot-Bau vom Architekturbüro Kuehn Malvezzi in weiten Teilen umgestaltet. Seit der Wiedereröffnung am 22. November 2014 bietet das Kunstgewerbemuseum am Kulturforum erneut einen systematischen Überblick über die Meisterleistungen europäischer Entwurfs- und Objektkunst vom Mittelalter bis zur Gegenwart. Neu eingerichtet wurden eine umfangreiche Modegalerie sowie die Abteilungen Design und Jugendstil bis Art déco.
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