Die Sammlung des Bröhan-Museum

Berliner Landesmuseum für Jugendstil, Art Deco und Funktionalismus

Collector and founder of the museum Karl H. BröhanBröhan-Museum

Das Bröhan-Museum ist ein international ausgerichtetes Spezial- und Epochenmuseum für Jugendstil, Art Deco und Funktionalismus. Namensgeber des Museums ist der bedeutende Berliner Kunstsammler und Unternehmer Karl H. Bröhan, der seine Privatsammlung anlässlich seines 60. Geburtstages der Stadt Berlin schenkte. Bröhan, der 1965 mit seiner Familie nach Berlin gezogen war, hatte sich zum Sammler und Kenner der bis dahin weitgehend vergessenen Kunstobjekte des Jugendstils ausgebildet. Später erweiterte er seine Sammlung um Kunst der 1920er Jahre. Neben Bildern, insbesondere von Malern der Berliner Secession, sammelte Bröhan vor allem Porzellan bedeutender Manufakturen sowie Glas- und Metallarbeiten des Jugendstils, Art Deco und Funktionalismus.

Private Museum Bröhan Collection in Berlin-Dahlem, 1971 (1971)Bröhan-Museum

Bereits im Jahre 1973 machte Bröhan in einer Dahlemer Villa seine kontinuierlich wachsende Sammlung der Öffentlichkeit zugänglich.

Private Museum Bröhan Collection in Berlin-Dahlem, 1971 (1971)Bröhan-Museum

Karl H. Bröhans Konzept der Museumspräsentation sah vor, Raumeinheiten zu bilden, in denen angewandte und bildende Kunst, also Kunsthandwerk, Bilder und Plastiken, gleichwertig nebeneinander ausgestellt wurden.

Das Prinzip der Bildung von Ensembles halte ich noch immer für tragfähig und bin ihm auch nach Umzug in ein ganz anderes Haus in Charlottenburg treu geblieben.“ (Karl H. Bröhan in: Bröhan-Museum. Zum fünfundzwanzigjährigen Bestehen des Bröhan-Museums, 1998, S. 9.)

Move from Dahlem to the new building in Berlin Charlottenburg, 1983 (1983)Bröhan-Museum

Am 14. Oktober 1983 bezog die Sammlung den heutigen Standort mit Räumlichkeiten im spätklassizistischen, zum Charlottenburger Schloss-Ensemble gehörenden ehemaligen Kasernengebäude. Seit 1994 ist das Bröhan-Museum ein Landesmuseum.

Exterior view of the museum´s building in Berlin Charottenburg, 2015 (2015)Bröhan-Museum

Durch die wissenschaftliche Dokumentation, Bearbeitung und Publikation seiner Sammlung in umfangreichen Bestandskatalogen hat Karl H. Bröhan wesentlich dazu beigetragen, die Kunst der Epoche von 1889 bis 1939 wieder zu entdecken. Für seine Verdienste als Mäzen erhielt er hohe Auszeichnungen, so verlieh ihm beispielsweise das Land Berlin den Titel Professor ehrenhalber.

Bis zu seinem Tod im Jahr 2000 leitete Karl H. Bröhan das Museum und vergrößerte durch vielfältige Neuerwerbungen dessen Bestand.

Buffet (1899/1900) by Hector Guimard and Hector Guimard, ParisBröhan-Museum

Die Jugendstil-Sammlung ist das Herzstück des Bröhan-Museums. Sie zeigt die verschiedenen nationalen Ausprägungen dieser Kunstrichtung, etwa in der englischen Arts-and-Crafts-Bewegung, dem französischen Art Nouveau, dem deutschen und skandinavischen Jugendstil und der Wiener Secession. Das Museum besitzt herausragende Werke von Hector Guimard, Eugène Gaillard und Louis Majorelle, ebenso wie bedeutende Ensembles von Henry van de Velde, Peter Behrens und Alfred Grenander.

Figures from centrepiece "Le jeu de l'echarpe" (1899) by Agathon Léonard and Manufacture Nationale de Porcelaine de SèvresBröhan-Museum

Besonders reich ist die Porzellansammlung, die Arbeiten der wichtigsten deutschen, französischen und skandinavischen Manufakturen versammelt, darunter die Königlichen Porzellan-Manufakturen Berlin, Meißen und Kopenhagen, die Manufacture Nationale de Porcelaine de Sèvres sowie die Porzellanfabriken Rörstrand und Bing & Grøndahl.

Rose Water Vase (1898) by Glass factory Johann Loetz WitweBröhan-Museum

Die Glaskunst des Jugendstils ist durch Werke von Emile Gallé, Daum Frères et Cie. und Johann Loetz Wwe. anschaulich repräsentiert.

Lounger (1913) by Paul Iribe and Paul Iribe, ParisBröhan-Museum

Das Bröhan-Museum hat einen erstklassigen Bestand an Möbelensembles des französischen Art Deco, darunter zahlreiche Entwürfe von Jacques Émile Ruhlmann und Paul Iribe, aber auch bedeutende Arbeiten der Häuser Dominique und Süe et Mare.

Coffee and tea service (1916/1926) by Jean Emile Puiforcat and Jean Emile Puiforcat, ParisBröhan-Museum

Im Bereich der Metallkunst umfasst die Sammlung Schmiedearbeiten von Edgar Brandt sowie Silber von Jean Puiforcat und Tétard Frères. Der deutsche Art Deco zeigt sich unter anderem in Keramiken der Hael-Werkstätten und Metallarbeiten der Reimann-Schule.

Coffee pot from the "Zurich" service (2015) by Hermann GretschBröhan-Museum

Funktionalistische Gestaltungsansätze finden sich schon früh im Umkreis des Deutschen Werkbundes, der durch Arbeiten führender Mitglieder wie Richard Riemerschmid, Bruno Paul, Hermann Gretsch und Wilhelm Wagenfeld vertreten ist. Ein seltenes Möbel von Gerrit Rietveld schlägt den Bogen zur konstruktivistischen Gestaltung der De Stijl-Gruppe.

Berliner Rummelplatz (1914) by Hans BaluschekBröhan-Museum

Die Bildersammlung des Bröhan-Museums umfasst Gemälde und Grafiken der Berliner Secession, insbesondere Hans Baluschek, Karl Hagemeister, Walter Leistikow, und Willy Jaeckel, von denen das Museum große Werkkonvolute besitzt.

Der Hafen (1895) by Walter LeistikowBröhan-Museum

Neben diesen vier Malern sind weitere Berliner Secessionisten, etwa Franz Skarbina, Julie Wolfthorn und Martin Brandenburg, vertreten. Die Sammlung spiegelt die Entwicklung vom Impressionismus und Symbolismus zum Expressionismus wider, der durch Künstler wie Wilhelm Kohlhoff und Bruno Krauskopf repräsentiert ist.

Credits: Story

© Bröhan-Museum - Berliner Landesmuseum für Jugendstil, Art Deco und Funktionalismus
www.broehan-museum.de

Credits: All media
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