Venedig, nach Monets "Der Palazzo Ducale" (2016-2019) von Christoph IrrgangMuseum Barberini
Die Gegenüberstellungen der Gemälde mit den Bildern der Orte heute zeigen die Industrialisierung, Modernisierung und Stadtentwicklung der letzten 150 Jahre, aber auch erstaunliche Parallelen auf.
Der Hafen von Zaandam (1871) von Claude MonetMuseum Barberini
Zaandam
Nach Beginn des Deutsch-Französischen Kriegs hatte sich Monet 1870 ins Londoner Exil zurückgezogen. Auf seinem Rückweg von London nach Paris machte er im holländischen Zaandam Station. Von Mai bis Oktober 1871 malte Monet ein Dutzend Ansichten des Hafens und der Häuser am Damm zu verschiedenen Tageszeiten.
Zaandam, nach Monets "Der Hafen von Zaandam" (2016-2019) von Christoph IrrgangMuseum Barberini
Das damalige Hafenbecken gibt es inzwischen nicht mehr, hier steht man heute vor einem asiatischen Restaurant.
Der Hafen von Le Havre am Abend (1872) von Claude MonetMuseum Barberini
Le Havre
In Le Havre hatte Monet einen Großteil seiner Kindheit verbracht. Nach seiner Rückkehr aus Zaandam besuchte er dort seine Familie und mietete sich im Hôtel L’Amirauté am Grand Quai ein. Die Häuserzeile liegt am Außenhafen, dem zum Meer hin offenen Hafenbecken.
Le Havre, nach Monets "Der Hafen von Le Havre am Abend" (2016-2019) von Christoph IrrgangMuseum Barberini
Nachdem die Stadt im Nordwesten Frankreichs im Zweiten Weltkrieg stark beschädigt worden war, wurde sie von 1945 bis 1954 unter Leitung des Architekten Auguste Perret wieder aufgebaut. Seit 2005 ist Le Havre Weltkulturerbe der UNESCO.
Argenteuil am Spätnachmittag (1872) von Claude MonetMuseum Barberini
Argenteuil
Zwischen 1871 und 1878 lebte Claude Monet in Argenteuil – einem idyllischen Vorort an der Seine, der zusehends von der Industrialisierung im Umkreis der Hauptstadt Paris erfasst wurde.
Argenteuil, nach Monets "Argenteuil am Spätnachmittag" (2016-2019) von Christoph IrrgangMuseum Barberini
Am Ufer führt heute eine Schnellstraße entlang, die hoch aufragenden Fabrikschornsteine aus Monets Gemälde sind verschwunden.
Landschaft auf der Insel Saint-Martin (1881) von Claude MonetMuseum Barberini
Vétheuil
Nachdem Claude Monet 1878 in das kleine Seine-Dorf Vétheuil, etwa 65 Kilometer nördlich von Paris, gezogen war, stand die üppige Feld- und Weidelandschaft im Zentrum seines Schaffens. Menschliche Gegenwart deutete Monet oft nur indirekt durch Motive wie vage erkennbare Gebäude an.
Vétheuil, nach Monets "Landschaft auf der Insel Saint-Martin" (2016-2019) von Christoph IrrgangMuseum Barberini
In seinem Gemälde etwa ist der Kirchturm von Vétheuil weiß leuchtend hinter der Baumreihe zu sehen, den auch der Photograph Christoph Irrgang zwischen den Bäumen entdeckte.
Der Garten von Vétheuil (1881) von Claude MonetMuseum Barberini
Diese uninszeniert wirkende Komposition verleiht dem Gemälde von Monets Garten im Seine-Dorf Vétheuil den modernen Charakter einer spontanen Momentaufnahme.
Vétheuil, nach Monets "Der Garten von Vétheuil" (2016-2019) von Christoph IrrgangMuseum Barberini
Die Treppe ist heute nicht mehr an identischer Position aufzufinden und an Stelle des Gartens befindet sich ein Anbau, den Christoph Irrgang aus dem Garten eines benachbarten Privathauses photographierte.
Kante der Steilküste bei Pourville (1882) von Claude MonetMuseum Barberini
Pourville-sur-Mer
In den 1880er Jahren erreichte Monets Reisetätigkeit ihren Höhepunkt. Von allen Gegenden, die er in diesen Jahren besuchte, faszinierte ihn keine mehr als die Küsten im Norden Frankreichs. So suchte er wiederholt in der Normandie gelegene Badeorte auf, darunter auch das ehemalige Fischerdorf Pourville-sur-Mer.
Pourville, nach Monets "Kante der Steilküste bei Pourville" (2016-2019) von Christoph IrrgangMuseum Barberini
Immer wieder widmete sich Monet dem Motiv der Klippen und bereicherte sie gelegentlich um eine einzelne Figur, ein Haus oder ein Boot. Die Landschaft unterhalb der Klippe ist heute bebaut.
Les Petites-Dalles bei Ebbe (1884) von Claude MonetMuseum Barberini
Les Petites-Dalles
Claude Monet wählte hier einen Blickwinkel, der die Monumentalität der Steilklippen hervorhebt. Die starken Farbkontraste steigern die Dramatik der Szene, in der Monet die Strandbesucher mit nur wenigen Pinseltupfen angedeutet hat.
Petites-Dalles, nach Monets "Les Petites-Dalles bei Ebbe" (2016-2019) von Christoph IrrgangMuseum Barberini
Noch heute ist Les Petites-Dalles, ein kleiner Badeort nahe Fécamp in der Normandie, für seine weiß leuchtenden Klippen bekannt.
Villen in Bordighera (1884) von Claude MonetMuseum Barberini
Bordighera
1884 verbrachte Monet mehrere Wochen in Bordighera – einer Stadt an der italienischen Küste, etwa zehn Kilometer von der französischen Grenze entfernt.
Bordighera, nach Monets "Villen in Bordighera" (2016-2019) von Christoph IrrgangMuseum Barberini
Bordighera und dessen Umgebung beschrieb Monet als "magisch" und überwältigend, so dass er anfangs Schwierigkeiten hatte, die intensiven Farben der Gegend adäquat wiederzugeben.
Steilküste von Aval (1885) von Claude MonetMuseum Barberini
Étretat
Wiederholt besuchte Claude Monet den für seine spektakuläre Steilküste bekannten Badeort Étretat in der Normandie. Für dieses Gemälde passte er den Moment ab, in dem die Sonne durch die Öffnung des markanten Steinbogens Porte d’Aval fiel.
Étretat, nach Monets "Steilküste von Aval" (2016-2019) von Christoph IrrgangMuseum Barberini
Die markante Felsformation war nicht nur ein beliebtes Motiv impressionistischer Maler, sondern ist es bis heute in zeitgenössischen Drucken und Fotografien.
Antibes, das Fort (1888) von Claude MonetMuseum Barberini
Antibes
Claude Monet zeigt die Altstadt von Antibes, damals bereits aufstrebender Touristenort an der Côte d’Azur, vor der Silhouette der schneebedeckten Alpen.
Antibes, nach Monets "Antibes, das Fort" (2016-2019) von Christoph IrrgangMuseum Barberini
Auch Christoph Irrgang hat die Altstadt, in dessen Bucht sich heute einer der größten See- und Yachthafen befindet, vom Strand aus photographiert.
Der Rio della Salute (1908) von Claude MonetMuseum Barberini
Venedig
Gemeinsam mit seiner Frau Alice verbrachte Monet im Herbst 1908 mehrere Wochen in Venedig — einer Stadt, die wie kaum ein anderer Ort bereits Generationen von Malern vor ihm in den Bann gezogen hatte.
Venedig, nach Monets "Der Rio della Salute" (2016-2019) von Christoph IrrgangMuseum Barberini
Für seine Ansichten des Kanals Rio della Salute ließ er sich mehrfach von einem Gondoliere an die gleiche Stelle hinausfahren, Photograph Christoph Irrgang photographierte aus dem Wassertaxi heraus.
Der Palazzo Contarini (1908) von Claude MonetMuseum Barberini
Die Ansichten des auf der südlichen Seite des Canal Grande gelegenen Palazzo Contarini malte Monet vom Palazzo Barbaro aus – der Residenz der amerikanischen Mäzenin Mary Young Hunter, bei der er und seine Frau Alice in den ersten zwei Wochen ihres Venedig-Aufenthalts wohnten.
Venedig, nach Monets "Der Palazzo Contarini" (2016-2019) von Christoph IrrgangMuseum Barberini
Heute beherbergt der Palazzo Contarini das Büro sowie das Rosand Library & Study Center der amerikanischen Non-Profit-Organisation „Save Venice“, die sich der Forschung und Restaurierung venezianischer Kunst- und Kulturgüter verschrieben hat.
Interessiert am Thema „Visual arts“?
Mit Ihrem personalisierten Culture Weekly erhalten Sie Updates
Fertig!
Sie erhalten Ihr erstes Culture Weekly diese Woche.