Best of the 80s - Die Meisterwerke des Synth-Pop

Depeche Mode und Gary Numan, Duran Duran und die Pet Shop Boys. Eine Auswahl an unvergessenen Musikstücken, die in den 1980er-Jahren Geschichte schrieben.

Tubeway Army Are Friends ElectricDeutsches Museum

Im Mai 1979 veröffentlichte die 1975 gegründete Post-Punk-Band Tubeway Army ihre Single Are Friends Electric?, eine Auskopplung aus ihrem Album Replicas. Bereits Ende Juni eroberte das Lied als erstes Musikstück der Synthi-Pop-Ara Platz 1 der UK-Charts. Vier Wochen hielt sich der Hit ganz oben, abgelöst wurde er von den Boomtown Rats und I Don’t Like Mondays. Gary Numan, Gründer und Frontman von Tubeway Army, erzählte später, eigentlich hätte er mit Replicas ein Punk-Album einspielen wollen – bis er im Studio dann einen Minimoog-Synthesizer entdeckte ...

Gary Numan CarsDeutsches Museum

Unmittelbar nach dem großen ersten Hit beschloss Numan, den Namen der Band fallen zu lassen. Er behielt zwar die Musiker der Band, nannte die Formation nun aber ganz einfach nach sich selbst: Gary Numan. Keine drei Monate nach Are Friends Electric landete Gary Numan den nächsten großen Hit ganz oben: Cars. Allerdings blieb das Stück nur eine Woche auf Platz 1. Danach folgte The Police mit Message in a Bottle. Inspiriert wurde Numan durch einen Zwischenfall, als er mit einem anderen Autofahrer aneinandergeriet und durch die Feststellung, wie sehr sich der Charakter eines Menschen ändert, sobald er am Steuer sitzt.

Soft Cell Tainted LoveDeutsches Museum

Ein Meilenstein wurde 1981 Tainted Love des Duos Soft Cell um Marc Almond und David Ball. Eine Cover-Version des 1964 von Gloria Jones eingespielten Originals. Keine zwei Monate nach der Veröffentlichung stürmte das Lied Platz 1 der UK-Charts, und auch wenn es sich dort nur zwei Wochen hielt, wurde es die meistverkaufte Single des gesamten Jahres auf der Insel. Platz 1 erreichte der Klassiker des Synthi-Pop auch in Australien, Belgien, Kanada, Südafrika und Deutschland.

The Human League Don't You Want MeDeutsches Museum

Auch der letzte Number-One-Hit des Jahres 1981 gehörte einer Band des neuen Genres Synthi-Pop. Mit Don’t You Want Me gelang der 1977 in Sheffield gegründeten Band The Human League der Durchbruch zu den Top-Acts der Ära. Es war die vierte Single-Auskopplung aus ihrem dritten Studio-Album Dare. Auch in den USA erreichte der Song Platz 1. Das Magazin Rolling Stone bezeichnete das Lied als Breakthrough Song der Second British Invasion durch neue Bands aus Großbritannien mit ihrem neuen Synthi-Sound. Mit der ersten Invasion bezeichnete man den Erfolg britischer Bands in den USA in den 1960er-Jahren, wie durch die Beatles, die Rolling Stones oder The Who.

Kraftwerk The ModelDeutsches Museum

Was ihnen in ihrer Heimat nie gelang - ein Nummer-1-Hit in den deutschen Single-Charts - das glückte Kraftwerk 1981 in Großbritannien. Mit den zwei A-Seiten ihrer Single Computer Love und The Model rangierten sie im Februar 1982 ganz oben auf der Liste der meistverkauften Singles. In der Musikwelt gilt die 1970 in Düsseldorf gegründete Band bis heute als wegweisende Gruppe für die Erfolgsgeschichte elektronischer Musik.

Duran Duran Is There Something I Should KnowDeutsches Museum

Sie waren Vorreiter der New Romantics, der zwischen 1978 und 1982 populären Musik- und Modewelle. Duran Duran, die 1978 in Birmingham gegründete Band, die 1981 mit dem Debütalbum, das den Namen der Band trug, bereits Platz 3 der Album-Charts belegte. Vier ihrer ersten sieben Singles landeten auch in den britischen Top Ten, der erste Nummer-1-Hit wurde aber im März 1983 Is There Something I Should Know?. Der Song hielt sich zwei Wochen an der Spitze, der zweite Song, mit dem die Band ganz oben auf Platz 1 kam, war im Mai 1984 dann The Reflex.

Spandau Ballet TrueDeutsches Museum

Nur wenige Wochen nach Duran Duran landeten auch die Mitstreiter von Spandau Ballet ihren ersten Hit auf Platz 1 der britischen Charts – mit True. Für die 1979 gegründete und nach einem bei einem Ausflug nach West-Berlin entdeckten, auf eine Mauer gekritzelten Schriftzug benannte Band war es tatsächlich der einzige Nummer-1-Hit. Die Nachfolge-Single Gold kam immerhin auf Platz 2.

Depeche Mode People Are PeopleDeutsches Museum

Bemerkenswert, dass eine der allergrößten und erfolgreichsten Bands des New Wave nie einen Nummer-1-Hit in den UK-Charts hervorbrachte. Depeche Mode kam zwar immerhin auf 14 Top-Ten-Platzierungen, doch es reichte dabei nicht einmal für einen Platz unter den besten Drei. Einer der größten Erfolge, der auf Platz 4 landete: People are People von 1984. Immerhin in Deutschland reichte es für einen Platz an der Spitze.

Yazoo Don't GoDeutsches Museum

Als einer der Gründungsmitglieder von Depeche Mode stieg Vince Clarke bereits Ende 1981 wieder aus der Band aus und gründete zusammen mit seiner alten Schulfreundin Alison Moyet das Duo Yazoo. Auch damit reichte es nicht für den Platz an der Spitze - Only You, die erste Single-Auskopplung aus ihrem Album Upstairs at Eric’s kam immerhin auf Platz 2 der UK-Charts. Umso erfolgreicher waren andere Hits in den US-Dance-Charts. Situation und Nobody’s Diary schafften es dort ebenso auf Platz 1 wie der wohl berühmteste Hit: Don’t Go.

Visage Fade To GreyDeutsches Museum

Auch ein anderer Song, der heute als einer der erfolgreichsten und prägendsten Hits der Synthi-Pop-Ära und der New-Romantics-Welle gilt, schaffte es nie auf den ersten Platz der UK-Charts: Fade to Grey der Londoner Band Visage, die sich um Frontmann Steve Strange 1978 im Nachtclub Billy’s im Stadttteil Soho gegründet hatte, kam nur auf Platz 8 der UK-Hitparade. In Deutschland tauchte die Single ab dem 23. Februar 1981 in den Charts auf und setzte sich sieben Wochen lang an die Spitze. Mit dabei waren als Hintergrundsänger auch Midge Ure und Billy Currie an Synthesizer und Violine. Beide hatten später mit Ultravox ihre kommerziell größten Erfolge.

OMD Maid of OrleansDeutsches Museum

Und noch eine Band, die in ihrer britischen Heimat in den Chartplatzierungen nie ganz nach oben kam und dennoch ihren festen Platz in der Geschichte des Synthi-Pop der frühen Achtzigerjahre sicher hat: Orchestral Manoeuvres in the Dark. Ihr Hit Maid of Orleans mit dem unverwechselbaren, fast einem Dudelsack ähnelnden Mellotron-Intro kam in den UK Top Ten auf Platz 4. In Deutschland fand das Stück mehr Anklang. Vier Wochen hielt es sich auf dem ersten Platz und wurde 1982 sogar zur meistverkauften Single des Jahres.

Tears for Fears ShoutDeutsches Museum

Selbst Tears for Fears, eine der berühmtesten Bands des Synthi-Pop-Genres der frühen Achtzigerjahre verfehlten die Spitzenposition in den britischen Charts ein ums andere Mal. Sieben Platzierungen unter den Top 5, aber nie Platz 1. Dafür landete Shout in Deutschland und in den USA ganz oben. Sänger Roland Orzabal sagte später zur Bedeutung des Liedes: „Es hängt eher mit politischem Protest zusammen. Das Lied erschien zu einer Zeit, als viele Leute aufgrund des Kalten Krieges besorgt waren, und es diente zur Ermutigung zum Protestieren.“

Bronski Beat I Feel LoveDeutsches Museum

Zu den Klassikern der Ära gehören auch die Hits von Bronski Beat, dem 1983 gegründeten Trio um den charismatischen Frontmann Jimmy Sommerville. Die Bandmitglieder bekannten sich offen zu ihrer Homosexualität und spielten in ihren Songs immer wieder auf die Probleme schwuler Männer in der Gesellschaft an, ob in Großbritannien oder weltweit. Die beiden größten Hits ihres Debütalbums The Age of Consent waren Smalltown Boy als Sommervilles autobiographischer Aufarbeitung seiner eigenen Erlebnisse wie die Ausgrenzung durch die eigene Familie nach seinem Coming-Out – und Why, eine Anklage bezogen auf den Mord an dem schwulen Dramatiker Drew Griffiths. Im Duo mit Marc Almond von Soft Cell sang Sommerville auch eine Coverversion der Mutter aller Disco-Hits I Feel Love von Donna Summer.

Simple Minds Don't YouDeutsches Museum

Schwer in ein starres Genre einzuordnen waren die Simple Minds. 1978 gründeten sie sich in Schottland als Post-Punk- und Rockband, den Namen entlehnte die Band einer Textzeile des David-Bowie-Songs The Jean Genie („He’s So Simple Minded He Can’t Drive His Module“). Die ersten Jahre tingelten Jim Kerr und seine Mitstreiter recht erfolglos über die kleinen Konzertbühnen, erste Aufmerksamkeit erlangten sie als Vorband von Peter Gabriel. Der internationale Durchbruch gelang ihnen aber erst im Mai 1985 mit ihrem Hit Don’t You (Forget About Me), der in den US-Charts Platz 1 belegte. In der britischen Hitparade eroberten sie 1989 mit Belfast Child die Spitzenposition.

Frankie Goes To Hollywood RelaxDeutsches Museum

Nach der Hoch-Zeit des New Wave und Synthi Pops wurde es auch etwas härter. Das Genre des Hi-NRG setzte sich gegen Mitte der Achtzigerjahre immer mehr durch, elektronische Tanzmusik, die fast schon erste Anklänge des Techno mit einfließen ließ. Der erste wirklich große Welthit der Stilrichtung war Relax der Liverpooler Band Frankie Goes To Hollywood. Bei vielen Sendern stand der Titel jedoch auf dem Index, sowohl das Cover, der Liedtext als auch das Video wurde wegen der teils drastischen Darstellungen aus der Schwulen-Szene von Radio- und TV-Stationen immer wieder zensiert. Dem Erfolg tat das keinen Abbruch, im Gegenteil: In den UK-Charts stand „Relax“ fünf Wochen lang auf Platz 1.

Pet Shop Boys West End GirlsDeutsches Museum

Wichtige Protagonisten der späten Achtziger Jahre, als die Töne des New Wave insgesamt wieder am Abklingen waren, wurden dann die Pet Shop Boys, das Londoner Duo, das sich zwar schon 1981 gegründet hatte, aber erst im Herbst 1985 mit West End Girls den ersten großen Hit landete. Der Song landete auf Platz 1 der UK- wie auch der US-Charts. Bis Ende 1987 erreichte die Band mit drei weiteren Songs Rang 1 der britischen Hitparade. It’s A Sin, Always on My Mind und Heart.

A-ha Take on MeDeutsches Museum

Mochte der Synthi-Pop seine Wurzeln in England haben, natürlich gab es auch außerhalb der britischen Inseln große Bands. Allen voran natürlich das norwegische Trio von A-ha etwa, das nach Abba der erfolgreichste Pop-Export Skandinaviens wurde. Aus ihrem Debütalbum Hunting High And Low koppelten sie gleich vier Singles aus, die erste wurde zugleich die erfolgreichste und zu einem Welthit: Take on Me. Der Song erreichte in 36 Ländern Platz 1 der Charts. Bei den MTV Video Music Awards gewann das Video sechs Auszeichnungen.

Men Without Hats The Saftey DanceDeutsches Museum

Die Achtziger Jahre waren auch die Zeit zahlreicher One-Hit-Wonder: Bands, die einen einzigen Song ganz oben in den Charts platzieren konnten, danach aber nicht im entferntesten an diesen Erfolg anknüpfen konnten. Eine dieser Eintagsfliegen war The Safety Dance der kanadischen Synthi-Pop-Band Men Without Hats. In Deutschland landete der Hit 1982 auf Platz 2, in den USA auf Rang 3. Auf die Frage nach der Bedeutung erklärte Sänger Ivan Doroschuk einmal, es sei ein Protest gewesen - gegen das damalige Verbot in einigen Clubs, Pogo zu tanzen.

Quelle: Alle Medien
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