Der Eiswaffelverkäufer macht bei der Hitze gute Geschäfte in Tempelhof. (1928) von Walter ObschonkaBildarchiv der bpk-Bildagentur
Hurra, der Eiswagen ist da!
Sobald der Eisverkäufer an heißen Sommertagen mit seinem bunten Eiskarren und lautem Rufen auftaucht, umringt ihn eine Kinderschar, um ungeduldig die ersparten oder der Mutter abgetrotzten Pfennige in Erdbeer- und Zitroneneis anzulegen.
Acht Ausflügler in geselliger Pose im offenen Hanomag "Komissbrot" (1928) von Fotograf unbekanntBildarchiv der bpk-Bildagentur
Mit dem „Kommissbrot“ an den Badesee
Acht Freunde genießen ihren Ausflug im offenen Hanomag. Der Hanomag 2/10 PS, im Volksmund auch "Kommissbrot" genannt, war in den Zwanziger Jahren der erste wahre "Volkswagen". Seinen Spitznamen erhielt er aufgrund seiner Form, die der Tagesration Brot eines Soldaten ähnelte.
Sandskulptur im Strandbad Wannsee für den deutschen Box-Weltmeister im Schwergewicht Max Schmeling (1931) von Friedrich SeidenstückerBildarchiv der bpk-Bildagentur
Geburtsstunde einer Ikone
Am 3. Juli 1931 verteidigt Max Schmeling seinen Titel als Boxweltmeister im Schwergewicht und bleibt Weltmeister aller Klassen. Schmeling, der seit 1926 in Berlin lebt, wird endgültig zum Idol. Die Berliner verehren ihn besonders und bauen ihm am Wannsee ein Denkmal aus Sand.
Am Wochenende in der seenreichen Umgebung Berlins (1915/1935) von Fotograf unbekanntBildarchiv der bpk-Bildagentur
Hinaus ins Grüne
Am Wochenende geht es mit Motorrad-Gespann und Faltboot raus ins Berliner Umland. Das Faltbootfahren wird in den 1920er Jahren zum Massenvergnügen. Die Deutsche Reichsbahn setzt sogar Sonderzüge für Faltbootfahrer ein, die am Wochenende in Scharen die Flüsse und Seen erobern.
Nach dem Schwimmbad in der Spree sitzen drei Berliner Jungs auf den Brückenpfählen und spielen einen zünftigen Skat. (1921) von Willy RömerBildarchiv der bpk-Bildagentur
Skat kloppen an der Spree
Drei Jungs sitzen an der Kreuzberger Lohmühleninsel nahe der Sachse'schen Badeanstalt auf Brückenpfählen und spielen vor dem Spreepanorama mit Oberbaumbrücke, Eierkühlhaus und Osthafenspeicher Skat.
Schwimmtiere aus Gummi werden am Strand aufgeblasen (1925) von Willy RömerBildarchiv der bpk-Bildagentur
Wasserreiten auf Gummitieren
Ein neuer Trend aus Amerika erobert die Berliner Strandbäder. Die illustrierte Zeitschrift Die Woche berichtet 1924 aus Übersee: "Nach der neuesten Mode nehmen die jungen Damen in amerikanischen Seebädern große Gummitiere mit, auf denen sie im Wasser herumreiten."
"Wannsee 1930" (1930) von Friedrich SeidenstückerBildarchiv der bpk-Bildagentur
Besucherrekord im Strandbad Wannsee
Nach der Erweiterung mit Neubauten im Stil der Neuen Sachlichkeit kommen 1930 zur Neueröffnung 1,3 Millionen Besucher ins Strandbad Wannsee - so viele wie noch nie.
Sommertag auf einer Berliner Dachwiese - das Radio sorgt für Unterhaltung (1926) von Fotograf unbekanntBildarchiv der bpk-Bildagentur
Sommer auf dem Dach
Vier junge Frauen haben es sich mit ihrem Radio auf einer Dachwiese gemütlich gemacht, um gemeinsam Musik zu hören und den Sommertag zu genießen.
Große Hitzewelle in Berlin und Umgegend. Bei 35 Grad im Schatten in einem Berliner Büro. (1928) von Ernst GränertBildarchiv der bpk-Bildagentur
Im Badeanzug im Büro
Ein immer größerer Teil der berufstätigen Bevölkerung in den 1920er Jahren ist in Büros beschäftigt. Bei 35 Grad Hitze ohne Klimaanlage lockert mancher Arbeitgeber die Kleidervorschriften, um seine Angestellten bei Laune zu halten.
Wasserbudiker - ambulanter Handel auf der Spree in Berlin (1927) von Willy RömerBildarchiv der bpk-Bildagentur
Wurstmaxe auf dem Wasser
Die "Wurstmaxen", die aus dem Kessel vor dem Bauch heiße Würstchen verkaufen, findet man im Berliner Nachtleben der 1920er Jahre an jeder Straßenecke. In Heringsdorf bei Berlin versorgt ein Wurstmaxe in seinem selbstkonstruierten Wassergefährt Ausflügler und Binnenschiffer.
Strandbad Paddengasse (1931) von Römer, WillyBildarchiv der bpk-Bildagentur
Wildbaden in Mitte
Bei Bauarbeiten im Klosterviertel wird das Spreeufer nicht nur zur Ablage von Sand und Bauschutt genutzt sondern auch zum Baden. Die Berliner nennen ihr temporäres Flussbad liebevoll „Strandbad Paddengasse“, nach dem historischen Namen der Straße, an deren Ende nun gebadet wird.
Tanz im Dachgartencafé des Berolina-Hochhauses am Alexanderplatz (1932) von Willy RömerBildarchiv der bpk-Bildagentur
Tanztee überm Alex
Sonntags geht’s zum Tanzen hoch auf das neue Berolina-Hochhaus am Alexanderplatz. Zum Fünf-Uhr-Tee im Dachgartencafé gehören neben livrierten Kellnern auch bezahlte Eintänzer, die Frauen ohne Partner über die Tanzfläche führen.
Schüler rudern auf dem Wannsee in Berlin (1926) von Willy RömerBildarchiv der bpk-Bildagentur
Schulrudern am Kleinen Wannsee
Ob im Westen am Wannsee oder im Osten in Grünau - gerudert wird auf Berlins Gewässern seit 1876. In den 1920er Jahren wird das Rudern auch im Sportunterricht an Berlins Schulen immer beliebter, wie hier am Kleinen Wannsee.
Mit dem selbstangefertigten Floß auf einer Spazierfahrt auf der Spree in Berlin. (1921) von Willy RömerBildarchiv der bpk-Bildagentur
SUP - wer hat's erfunden?
Dieser wagemutige Steppke paddelt 1921 stehend mit seinem selbstgebauten Board über den Spreekanal in Berlins historischer Mitte. War er es, der bereits vor über 100 Jahren den Hype um das Stand-Up-Paddling in der Hauptstadt ausgelöst hat?
Foxtrottschritte am Strand...im Wannseesand (1925) von Fotograf unbekanntBildarchiv der bpk-Bildagentur
Ein Tänzchen am Wannsee
Foxtrott, Swing oder Charleston? Egal, Hauptsache Tanzen! Berlin war in den Goldenen Zwanzigern ein Tanzparadies - jederzeit und überall. Und jetzt nichts wie raus zum Wannsee!
Idee, Konzept, Bildauswahl und Texte: Sylvia Hoffmann
Technische Unterstützung: Stefan Geiser