DIE KORNERNTE VON PIETER BRUEGEL

Die Experten des Metropolitan Museum vermitteln ihre Vision über den flämischen Meister

Von "The Metropolitan Museum of Art"

The Metropolitan Museum of Art

Die Kornernte (1565) von Pieter Bruegel the ElderThe Metropolitan Museum of Art

Thomas P. Campbell,
Leiter des Metropolitan Museum:

„Die Sammlung des Metropolitan Museum umfasst mehrere zehntausend Kunstwerke, die die menschliche Kreativität über einen Zeitraum von 5000 Jahren belegen. Ich denke jedoch, dass sich bestimmte Meisterwerke abheben.
Die Kornernte gehört zu diesen Gemälden, die jedermann anspricht.“

„Es handelt sich um eine zeitlose Studie des Menschen in der Natur, …“

„… objektiv und gleichzeitig sehr einfühlsam in die Realität des Lebens zur Zeit ihrer Entstehung.“

Maryan Ainsworth,
Verwalterin:

„Es ist unmöglich, den Blick zu lange auf derselben Stelle ruhen zu lassen.“

„Völlig unerwartet, schlagen Sie den engen Pfad mit den Frauen ein, die diese Heuballen auf dem Kopf tragen…“

„...und erreichen weiter unten hinter dem Teich den Heuwagen.“

Keith Christiansen,
Vorstand des Bereichs „Europäische Malerei“:

„Auch hier finden wir diese Szene der Mönche, die sich ihrer Kleider entledigen, um im Teich zu baden.“

„Dort spielen die Kinder und werfen Stöcke nach einem Hahn.“

„All diese Elemente werden ohne irgendein Gespött dargestellt; sie zeugen vielmehr von einer starken Teilhabe und vom Bewusstsein über den Gang des Lebens.“

„Beobachten Sie diese Frau...“

„... mit ihrem Käsebrot, die so gerade dasitzt.“

„Wir haben das Gefühl, sie gut zu kennen.“

Keith Christiansen,
Vorstand des Bereichs „Europäische Malerei“:

„Dieses Gemälde stellt die erste moderne Landschaft der westlichen Kunst dar. Bruegel hat in sein Bild eine zweite Ebene integriert, die logisch aufgebaut ist und die Einbeziehung des Betrachters in die Szene verstärkt: Wir werden Teil der Landschaft mit den Bauern, die diese Pfade einschlagen, und es entsteht der Eindruck einer messbaren Entfernung.“

„Mir scheint, dass man auf diesem Gemälde die Hitze des Sommers mehr denn je spürt.“

Maryan Ainsworth,
Verwalterin:

„Antwerpen war das bedeutendste Wirtschaftszentrum Westeuropas. Die Waren wurden überreichlich auf dem Schiffsweg transportiert und von den Landwirten nicht nur vor Ort sondern auch im Ausland verkauft. Der Weizen war ein ausgesprochen teures Lebensmittel, da er als „das Gold der Erde“ betrachtet wurde.“

Keith Christiansen,
Vorstand des Bereichs „Europäische Malerei“:

„Das Thema dieses Gemäldes wurde vom Auftraggeber Nicolaes Jonghelinck ausgewählt, der ein großer Liebhaber der klassischen Literatur war und seine außerhalb Antwerpens gelegene Villa dekorieren wollte.“

„Der Kontext ist ein starkes Interesse überall in Europa für Vergil, Autor der klassischen römischen Antike, der das Genre der Landschaft und diejenigen, die auf den Feldern arbeiteten, glorifizierte. Nach meiner Meinung erinnert das Gemälde an Zeiten, in denen sich Mensch und Natur weitaus näher standen als heute.“

„Stellen wir uns nicht genau so das Leben der Bauern vor? Dass diejenigen, die der Natur am nächsten stehen, das authentischste Leben führen?“

Dorothy Mahon,
Restauratorin:

„Sieht man sich dieses Gemälde genauer an, bemerkt man die unglaublich feinfühlige und zarte Technik Bruegels.“

„Man sieht nahezu den weißen Untergrund. Auch wenn sie (...), verändern sich alle Gemälde mit der Zeit. Dieses hier hat der Zeit getrotzt und ermöglicht eine ausgesprochen interessante Deutung.“

„Dank dieses besonderen Eindrucks von Realismus, den es vermittelt, wirkt dieses Gemälde auf mich und auf viele andere Menschen beruhigend. Wir erkennen den Sommer, die Hitze, das Weizenfeld, die Kinderspiele, die Schiffe. Ich denke, dass dieses Gemälde uns auch aus diesem Grund derart anspricht.“

Keith Christiansen,
Vorstand des Bereichs „Europäische Malerei“:

„Ein Meisterwerk der Malerei ähnelt einem großen Roman. Es reißt Sie mit an unbekannte Orte und vermittelt Ihnen Einblicke in unterschiedliche Aspekte des Lebens.“

„John Brealey, der unser Gemälderestaurator war, sagte von diesem Meisterwerk, dass es „das Leben des Betrachters völlig verändert“:
Ab dem Augenblick, ab dem Sie das Gemälde gesehen haben, wird es bei der Betrachtung eines Weizenfelds das Prisma, durch das Sie die Landschaft vor Ihren Augen sehen.
Es „verändert das Leben“: Sie sehen das Leben fortan mit anderen Augen.“

Mitwirkende: Geschichte

Text excerpted from video transcript of "The Harvesters" by The Metropolitan Museum Art. 2010. The Metropolitan Museum of Art staff featured include: Thomas P. Campbell, Director; Maryan Ainsworth, Curator; Keith Christiansen, Chairman of European Paintings; Dorothy Mahon, Conservator.

Quelle: Alle Medien
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