Samson und Dalila (um 1640) von Artus Quellinus d. Ä.Bode-Museum, Staatliche Museen zu Berlin
Was haben die Mädchen in Next Topmodel und Simson aus dem alten Testament gemein? Wenn es darum geht, ihre Haare abzuschneiden, stellen sie sich ganz schön an. Simson aber hat ein schlagendes Argument gegen die Schere: Die langen Haare sind für ihn ungefähr das, was der Spinat für Popeye, der Zaubertrank für Asterix – sie verleihen ihm Superkräfte.
Und die brauchte Simson, Auserwählter Gottes, um das israelische Volk gegen die Philister zu verteidigen.
Das hat er auch prima gemacht – bis, ja bis das hübsche Philistermädchen Delila kam und ihm so gehörig den Kopf verdrehte, dass er nicht mehr wusste, wo oben und unten war. Vor allem aber: was man ausplaudern darf und was besser nicht.
Delila war von ihren Landsleuten geschickt worden, um Simsons Schwachstelle herauszufinden. Als sie eines Tages von Simson einen Liebesbeweis verlangte, erzählte er ihr, was ihn so unbesiegbar machte. Es kam, wie es kommen musste: Delila schnitt ihm im Schlaf die Haare ab ...
...Simson wurde von seinen Feinden geblendet und ins Gefängnis gesteckt. Seine Liebe zu Delila hat Simson gleich doppelt blind gemacht.
Delila hat hier gezeigt, wer die Stärkere ist: nicht der muskelprotzende Simson, sondern die verführerische Kleine. „Samson and Delilah / They made it known / That a man is weak / For a woman strong“, sang Tina Turner in the 1970s und rief allen Frauen zu: „Use your power like Delilah“.
Reihe #HistoryOfUs
Staatliche Museen zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz
www.smb.museum
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