Kreuzförmig verzwillingter StaurolithUNESCO-Welterbe Zollverein
Kreuzförmig verzwillingter Staurolith
Der Name Staurolith leitet sich aus dem Griechischen ab und bedeutet »Kreuzstein«. Er verweist auf die häufig kreuzförmige Verzwillingung von Kristallen dieses Minerals. Der Winkel zwischen den beiden Kristallen beträgt dabei entweder 90 Grad oder ungefähr 60 Grad. Größere rechtwinklige Kristalle wurden früher oft als christliches Symbol in Schmuck oder Amuletten getragen.
Fluorit xx [CaF2]UNESCO-Welterbe Zollverein
Fluorit
Bei Sammlern zählt Fluorit zu den absoluten Lieblingen. Ihre bunte Pracht umfasst das Spektrum des Regenbogens. Die schönen, meist würfelförmig ausgebildeten Kristalle finden sich auf Gesteinsklüften. Fluorite werden seit Jahrhunderten z.B. zu Gefäßen oder in facettierten Schmucksteinen weiterverarbeitet. Industriell wird das Mineral z.B. bei metallurgischen Prozessen als Flussmittel eingesetzt.
Feinnadeliger Gips xx [CaSO4 . 2H2O]UNESCO-Welterbe Zollverein
Feinnadeliger Gips
In ihrer reinsten Form sind die Kristalle von Gips durchscheinend wasserklar und bilden schöne Säulen und langgestreckte Prismen oder wunderbar zarte radialstrahlige Aggregate. In der Sammlung des RUHR MUSEUMs sind rund 200 Gipsmineralien in den verschiedensten Varianten vertreten, darunter zahlreiche weiße, teils rosa oder grün gefärbte, feinnadelige Mineralstufen.
Manganreicher stalaktitischer Limonit [FeO(OH)],UNESCO-Welterbe Zollverein
Manganreicher stalaktitischer Limonit
Der malerisch bis skurril anmutende stalagmitisch und stalaktitisch gewachsene Limonit (Brauneisenstein) stammt aus der ehemaligen Sammlung KRUPP. Er entstand durch Verwitterung von bis an die Erdoberfläche reichenden, hydrothermal entstandenen Siderit-Gängen. Die sehr dunkle, fast schwarze Farbe dieser Limonit-Gebilde ist durch einen hohen Mangangehalt verursacht.
Ammonit Sphenodiscus lenticularis (OWEN, 1852) mit grün irisierender Aragonit-Schale (-72000000/-66000000)UNESCO-Welterbe Zollverein
Ammonit Sphenodiscus lenticularis
Der Formenvielfalt von Biomineralisation sind kaum Grenzen gesetzt. Funktional bilden Biominerale Schutzstrukturen und Stützelemente aus. Über 60 Biominerale sind heute bekannt. Zu den häufigsten Biomineralen zählt Calcit, wie z.B. bei den Wappentieren der Paläontologie, den Ammoniten. In besonderen Fällen ist bei diesen Fossilien noch die aus Perlmutt bestehende ursprüngliche Schale überliefert.
Cavasit [Ca(VO|Si4O10) . 4H2O] auf Stilbit (Desmin) [(Ca,Na,K)4–5(Al,Si)18O36 . 14H2O]UNESCO-Welterbe Zollverein
Cavasit auf Stilbit
In einer erkaltenden Lava bilden sich oft Gasblasen aus, die nicht mehr entweichen können. Dringen in solche Hohlräume mit Mineralstoffen beladene Wässer ein, können daraus im Laufe der Zeit verschiedenste Minerale auskristallisieren. Die unvollständig mit Kristallen gefüllten Hohlräume werden als Drusen bezeichnet. Von den Basalten des indischen Bundesstaates Maharashtra sind Drusen mit einer speziellen Mineralisation aus weißem Stilbit und blauem Cavasit berühmt geworden.
Nickeleisenmeteorit, teilweise gesägtUNESCO-Welterbe Zollverein
Nickeleisenmeteorit, teilweise gesägt
Eisen-Nickel-Meteorite sind auf die Erde gestürzter Planetenschrott. Mit einer Fläche von 120 x 390 km befindet sich der größte bekannte „Schrottplatz“ dieser Art in Namibia. Hier im weltberühmten Gibeon-Streufeld wurden bisher über 150 Tonnen meteoritisches Material gefunden, darunter dieses Prachtstück der ehemaligen Sammlung KRUPP. Sein Alter beträgt ca. 4,5 Milliarden Jahre. Meteorite dieser Größe sind ausgesprochen seltene Sammlerstücke.
Bayldonit [PbCu3(AsO4)2(OH)2 auf Azurit (Kupferlasur) [Cu3(CO3)2(OH)2]UNESCO-Welterbe Zollverein
Bayldonit auf Azurit
Besonders farbenprächtige Mineralien entstehen bei der Verwitterung von Erzvorkommen, z.B. Blei-Kupfer-Lagerstätten. Bayldonit ist hierbei ein eher selten vorkommendes Mineral von grüner Farbe. Häufig tritt in solchen Lagerstätten dagegen der tiefblaue Azurit auf. Seine intensive Farbe besitzt eine große Anziehungskraft, z.B. als Farbpigment in den Kulturen des Alten Ägypten und der Maya.
Halit xx (Steinsalz, Kochsalz) [NaCl] auf StempelholzUNESCO-Welterbe Zollverein
Halit auf Stempelholz
In künstliche, durch Bergbau geschaffene Hohlräume sickert durch Poren und Risse im Gestein das Grundwasser. Auf seinem Weg durch die Gesteinsschichten löst es Salze und Mineralien. In diesem Fall benetzte salzhaltiges Grubenwasser das Ende eines Stützstempels, verdunstete dann in der warmen Luft unter Tage und hinterließ im Laufe der Zeit eine bizarre Krone aus würfelförmigen Steinsalzkristallen auf dem Holz.
Baryt-Zwilling (Schwerspat) [BaSO4]UNESCO-Welterbe Zollverein
Baryt-Zwilling
Im Ruhrgebiet kamen im Zusammenhang mit dem Steinkohle-Bergbau auf Gesteinsklüften bemerkenswert große Kristalle verschiedener Mineralien zum Vorschein. Zu den schönsten Funden zählt sicherlich dieser außergewöhnliche Baryt-Kristallzwilling aus der Zeche Westerholt (Gelsenkirchen). Seine anthropomorphe Form ist im Logo von STONE TECHNO verewigt – ein Musikprojekt, dass 2020 am RUHR MUSEUM initiiert wurde.
Schwefel [S] und Salmiak xx [(NH4)Cl], Ausblühung durch HaldenbrandUNESCO-Welterbe Zollverein
Schwefel und Salmiak
Das Element Schwefel und das Ammoniumchlorid Salmiak entstehen normalerweise auf Vulkanen. Durch Spalten und Risse treten hier unterschiedlichste Gase aus der Tiefe der Erde aus, aus denen sich z.B. elementarer Schwefel und Salmiak abscheiden können. In diesem Fall entstanden die honiggelben und weißen Kristalle jedoch bei einem Schwelbrand einer Abraumhalde des Steinkohlebergbaus im Ruhrgebiet.