Die Architektur von Günther Domenig beschränkte sich nicht auf "Kunst am Bau", sondern ging den NS-Baukörper der Kongresshalle direkt und radikal an. Bereits der Eingang an der Nordostecke der denkmalgeschützten Kongresshalle ist sichtbare Landmarke und Antwort auf die nationalsozialistische Monumentalarchitektur in Nürnberg. Die schräg herausragende Treppe, überdacht von einer hervorspringenden Stahl- und Glaskonstruktion, erweckt Neugierde darauf, wie sich die Architektur im Inneren vorsetzt, und ist Aufforderung sie zu betreten. Die Treppe ist hierbei der Beginn des prägenden Elementes der Architektur Domenigs, dem 130 Meter langen Glas- und Stahlpfahl, der sich schräg durch den gesamten Kopfbau der Kongresshalle bohrt. Die Fassade ist bis zum Dach hin aufgeschnitten und schafft so eine Verbindung zu dem asymmetrisch, weit über das Dach hinausragenden Baukörper des Studienforums.