Durch den Kulturbund, der Anfang der 50er Jahre Urlaubsplätze für Kulturschaffende vergab, erhielten auch Elizabeth Shaw und René Graetz mit ihren beiden Kindern Quartier in Ahrenshoop auf Fischland/Darß. In ihrem Buch „Eine Feder am Meeresstrand“ (Eulenspiegel Verlag, Berlin, 1973) beschrieb die Künstlerin ihre Eindrücke und illustrierte sie. Zahlreiche Zeichnungen, die in Ahrenshoop entstanden, befassen sich mit den Menschen, die zur Erholung ins Ostseebad reisten. Hier versammelten sich Künstler aller Sparten, auch Politiker und Funktionsträger. Elizabeth Shaw beobachtete genau, um dann mit „spitzer Feder“ in amüsanter Weise die Urlaubsgesellschaft „unverhüllt“ beim Flanieren am Nacktbadestrand, beim Sonnenbaden oder beim Steinsuchen zu zeichnen. Sie erzählte kleine Geschichten und spitzte pointiert zu. Es entstanden treffliche kleine Karikaturen, mit denen auch das Briefpapier der „Bunte Stube Post“ (1968) illustriert wurde.