Basic Considerations on the Interpretation of Quantum Mechanics A. Einstein (7)

Keine dieser beiden Angaben lässt sich aus der Ψ – Funktion (1) – erlangen. Aus dieser lassen sich eben (mit Hilfe der Born’schen Interpretation) nur solche Angaben entnehmen, welche sich auf eine Zeitgesamtheit von Systemen der betrachteten Art beziehen. Dass bei dem betrachteten Makro-System nicht jeder die Schrödinger-Gleichung erfüllenden Ψ – Funktion die Real-Beschreibung im Sinne der klassischen Mechanik (angenähert) entspricht, wird besonders deutlich bei Betrachtung einer Ψ – Funktion, die durch Superposition zweier Lösungen vom Typus (1) entsteht, deren Frequenzen (bezw. Energieh) erheblich von einander verschieden sind. Denn einer solchen Superposition entspricht überhaupt kein Realfall der klassischen Mechanik (wohl aber einer statistischen Gesamtheit solcher Realfälle im Sinne der Born’schen Interpretation). Verallgemeinernd schliessen wir: Die Quanten-Mechanik beschreibt Zeitgesamtheiten von Systemen, nicht das individuelle System. Die Beschreibung durch die Ψ – Funktion ist in diesem Sinne eine unvollständige Beschreibung des Einzelsystems, nicht eine Beschreibung von dessen Real-Zustand. Bemerkung: Man könnte folgendes gegen diese Schlussweise einwenden. Der von uns betrachtete Fall extremster Frequenz-Schärfe der Ψ – Funktion ist ein Grenzfall, für den vielleicht die Forderung der Aehnlichkeit mit einem Problem der klassischen Mechanik ausnahmsweise versagen könnte. Wenn man ein endliches, wenn auch kleines Bereich der zeitlichen Frequenz zulässt, so kann man es durch passende Wahl der Amplituden und Phasen superponierter Ψ – Funktionen erreichen, dass die resultierende Ψ – Funktion annähernd Orts-scharf und impuls-scharf wird.