Luxus und Raffinement der Mode vor dem Ersten Weltkrieg kommen in diesem Modell zum Ausdruck das – typisch für den Stil von Jeanne Paquin (1869–1936) – in fein aufeinander abgestimmten Pastelltönen schwelgt: Schilfgrün, Rosa, Elfenbein. Die vorn offene Tunika mit leicht erhöhter Taille und gebauschten Ärmeln hat ein breites Dekolleté, das von einem gezackten Spitzenkragen gerahmt wird. Darunter liegt mehrlagig drapierter, zartroséfarbener Seidentüll, die Taille wird von einem rautenförmigen Miedergürtel aus rosa Seidensatin markiert. Die Tunika selbst besteht aus drei Gewebebahnen, zwei langen seitlichen, die auf der rechten hinteren Seite zu einem lockeren Bausch zusammengenommen sind, und einer hinteren mittleren Bahn, die nur knielang ist. Ein Rosenbouquet hält den Stoffbausch. Der Rock mit hochgezogener Taille reicht bis unter den rosafarbenen Miedergürtel. Er ist links, unterhalb des Knies offen, ein Unterrock aus feinem Seidentüll, mit Satinkanten besetzt, wird sichtbar. Seine Vorderseite besteht aus einer schräg verarbeiteten Satinbahn, die im Rücken in einer Schleppe ausläuft. Dieser nach unten konisch zusammenlaufende Rock gibt die um 1912 beliebte hohe Taille mit Sirenenlinie wieder.