Diese Schale weist im Inneren umfangreichen Lüsterdekor über weißer Glasur auf. Vom Zentrum ausgehend entfalten sich acht Dekorfelder, die abwechselnd mit symmetrischem floral-geometrischen und Flechtwerkdekor gefüllt sind. Die Außenwandung ist blau glasiert und flüchtig mit Lüster bemalt.
Im Fuß findet sich die arabische Inschrift „māliqa“; ein Hinweis auf die Herstellung der Schale in Malaga (arab. māliqa). Als einzig intaktes Gefäß mit dieser Inschrift vermittelt es einen Eindruck von „goldener Keramik“. Deren Produktion wurde von dem Reisenden und Chronisten Ibn Battuta um 1350 in seiner Beschreibung von Malaga erwähnt.
Lüsterkeramik wurde in Andalusien seit dem 12. Jahrhundert hergestellt und ist durch ägyptische Importe beeinflusst worden. Letztere wurden auf dem Mittelmeermarkt während des 13. Jahrhunderts durch Stücke aus Malaga ersetzt. Im 14. Jahrhundert exportieren die Töpfereien in Malaga ihre Ware nicht nur in das östliche Mittelmeer und den Iran, sondern auch nach England und in die Niederlande. Zu diesem Zeitpunkt stand Malaga unter der Herrschaft der Dynastie der Nasriden (1230–1492), deren Sinn für reiche und prächtige Ausstattung heute noch in ihrem Palast, der Alhambra in Granada, nachempfunden werden kann.