Dieser Kunstschrank ist einer der Höhepunkte deutscher Kunsttischlerei. Eine komplizierte mechanische Inneneinrichtung lässt u. a. ein Lesepult und einen Münzschrank automatisch ausfahren. Letzterer ist mit einem Flötenspielwerk verbunden, das beim Öffnen des Münzschranks, einem Sicherheitsmechanismus gleich, zu spielen beginnt. Er wurde für den österreichischen Statthalter in den Niederlanden, Prinz Karl Alexander von Lothringen, angefertigt. Roentgen lieferte ihn im August 1776 für das Schreibzimmer des königlichen Palais in Brüssel. Erzherzog Karl übersiedelte den Kunstschrank höchstwahrscheinlich 1794 als letzter Statthalter der Österreichischen Niederlande nach Wien und schenkte ihn mit den übrigen hier befindlichen Arbeiten Roentgens 1823 dem Wiener Polytechnikum.
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