Der von Johannes Hölzinger für den von der Stadt Nürnberg 1998 ausgeschriebenen Architekturwettbewerb für das Dokumentationszentrum Reichsparteitagsgelände eingereichte Entwurf ging besonders innovativ den ganzen Baukörper der Kongresshalle an. Eine Gerade, gezogen von der Straße der Menschenrechte im Stadtzentrum bis zum Dutzendteich, schnitt den gesamten Baukörper durch. Die so herausgeschnittenen Teile setzte er skulpturenhaft vor die Kongresshalle. Die neu gezogene Achse war zugleich auch eine Antwort auf die das Reichsparteitagsgelände prägende Achse, die Große Straße. Albert Speer hatte diese auf die Nürnberger Kaiserburg ausgerichtet und so, unter dem Propagandaslogan "von der Stadt der Reichstage zur Stadt der Reichsparteitage", eine künstliche Traditionslinie für den Nationalsozialismus in Nürnberg begründet.