Das überaus fein, auf wertvolles Kupfer gemalte Gemälde Vornehme Gesellschaft ist das Werk des aus Ovelgönne bei Oldenburg stammenden taubstummen Malers Wolfgang Heimbach. Entsprechend Heimbachs Ausbildung in den Niederlanden erinnert das Gemälde an die für die holländische Malerei des 17. Jahrhunderts so typischen Gruppenporträts, wie sie zum Beispiel Frans Hals von Schützenkompanien und Stiftsvorstehern malte. Viel kleiner im Format zeigt das vorliegende Bild indes eine Hochzeitsgesellschaft: ein Ehevertrag wird aufgesetzt, das Ehebett steht bereit. Ein bremisches und ein oldenburgisches Wappen verweisen auf die Herkunft der Brautleute, ohne dass diese genauer identifiziert werden können. Sicher ist, dass sie der bürgerlichen Oberschicht angehörten, deren Lebensstil dem des Hofes in nur wenig nachstand. Zwei weitere, wesentlich größere Gruppenporträts aus der Sammlung der Kunsthalle hängen im Bremer Rathaus: das Gröningsche Familienbild von Simon Peter Tilmann (1601–1668) und das etwas spätere Löningsche Familienbild, dessen Urheber unbekannt ist.