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after 1820

Jenisch Haus, Historische Museen Hamburg

Jenisch Haus, Historische Museen Hamburg
Hamburg, Germany

Auf eben jenem Fries an der Vorderseite und als Ausschnitt auf der linken Seite des Ofens befinden sich Ornamente und weitere Figuren. Die Vorlage hierfür stammt aus dem Buch „Homer nach Antiken gezeichnet“ von Tischbein mit Erläuterungen von Christian Gottlob Heyne, Göttingen 1801, Heft 1: „HOMERS VERGÖTTERUNG. Unter diesem Nahmen kennen wir sonst ein altes Werk im Pallast Colonna, das nicht so wohl einen großen artistischen Werth, als vielmehr ein gewisses poetisches Verdienst hat, von mehrern antiquarischen Gelehrten, und zuletzt von Visconti, erläutert ist. Das Gegenwärtige ist einfacher; eine Zeichnung nach einem silbernen Becher mit erhabnen Figuren. Er ward in den Pontinschen Sümpfen gefunden, und kam in das Museo Ercolano zu Portici. Man sieht es für eine römische Arbeit an; und dies wohl mit Rechte. Es ist eben das Werk, von welchem Winkelmann spricht. Homer, auf einem Adler getragen, schwingt sich zum Olymp empor; beyde Figuren sind schön gruppirt. Der alte Dichter ist verschleyert; wie es der Begriff der Apotheose, als einer Einweihung für den Olymp, mit sich brachte; er ist im Nachdenken begriffen, und hält sein Volumen, seine Gedichte, in der Linken. Auf anmuthigen Ranken von Lotus sitzen zu beyden Seiten des Dichters zwey allegorische Wesen; die eine ist die Ilias, als eine Virtus, die Kriegstapferkeit; dass diese, dem Inhalte des Gedichtes gemäss, gedacht, gekleidet und bezeichnet ist, fällt in die Augen. Die Odyssee, auch eine sitzende, bekleidete Figur, mit der Schiffermütze, wie sie sonst Ulyss trägt, mit dem Ruder in der Hand, in Stiefeln, mit einem Gurt um den Leib, und mit einem Schwerd an der Seite, führt auf den Begriff des reisenden Seefahrers; sie sitzt ruhig, im tiefen Nachdenken, entweder der bevorstehenden oder der überstandenen Gefahren. Oben darüber sind Festons gezogen, mit Laubwerk, zwey fliegenden Schwänen und Masken geschmückt; alles in Zusammenstimmung zum Gedanken des Werks. Von den Masken ist die eine ältlich und ernst, die andre jugendlich und heiter; sollte der Künstler auch hierbey einen bestimmten Gedanken gehabt haben? Der Adler ist schön befiedert, wie ihn immer die Römer vorzüglich schön zu behandeln gewusst haben; natürlicher Weise, als ihren Vogel, den sie sehr wohl kannten, und so oft vorgestellt sahen.“

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