Fühlt doch mal – eine Finnwalbarte!
Der Einsatz von Exponaten in den museumspädagogischen Programmen ist ein beliebtes Mittel, die Besucher zu faszinieren und sie auf ein bestimmtes Thema einzustimmen. Es ist eben etwas ganz Besonderes, einmal den Zahn eines Pottwals oder gar die Barten eines Finnwals in den Händen zu halten. Darüber freuen sich Besucher jeden Alters sehr.
Oft erleichtert das Berühren und Betasten von Präparaten auch das Verstehen der Funktionsweise. Ein Beispiel hierfür sind Barten:
Barten sind hornartige Lamellen am Oberkiefer von Bartenwalen. Sie funktionieren wie ein Sieb. Aber was heißt das nun genau? Wer einmal die Struktur der Barten ertastet hat, kann sich davon ein gutes Bild machen: die faserigen Enden fühlen sich für manche Besucher wie ein wirklich ungepflegter Bart an. Es erscheint nach dem Berühren logisch, dass in diesem Wirrwarr der ausgefransten Enden, kleine und kleinste Meeresbewohner hängen bleiben. Diese können dann vom Wal mit der Zunge abgestreift und gefressen werden.
Die Museumspädagoginnen des Deutschen Meeresmuseums nutzen die Barten von Finnwal und Zwergwal für die unterschiedlichsten Dinge. Häufig kommen sie zum Einsatz, um auf den Unterschied von Zahnwalen und Bartenwalen hinzuweisen. Ebenso oft dienen sie als Einstieg, um auf das Wie und Warum unterschiedlicher Nahrungsstrategien von Meeresbewohnern näher einzugehen.
Das Ertasten hat für die Besucher noch einen weiteren Vorteil: auf diese Weise bleibt das Erlebte viel besser im Gedächtnis, denn das Fühlen macht Spaß. Dennoch kann die Nutzung derartiger Präparate nur in ausgewählten Fällen erfolgen, da die Exponate hochwertig und damit arbeitsintensiv aufgearbeitet werden müssen. Umso mehr schätzen Nutzer und Museumspädagogen ihre Verwendung.
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