Graf Zeppelins Luftschiffe machten ihn weltberühmt. Aber erst nach dem unfreiwilligen Ende seiner Offizierskarriere mit 51 Jahren wurde die Luftfahrt sein Lebensinhalt. Bei den Pionierfahrten seiner ersten Luftschiffe ab 1900 hatte Graf Zeppelin in der Regel die Schiffsführung. Mit dieser aktiven Rolle entsprach er dem damaligen Idealbild vom Luftfahrtpionier, der Theorie und Praxis vereinigte und allen Gefahren trotzte. Nach der Gründung der Luftschiffbau Zeppelin GmbH 1908 wurde der inzwischen siebzigjährige Zeppelin immer mehr zur Repräsentationsfigur. Seine Popularität setzte er medienwirksam für seine Ziele ein. Zugleich stellte er sich neuen Aufgaben und fand sie im Flugzeug. Zeppelin trat als Förderer von Flugwettbewerben auf und schob 1914 persönlich zwei militärische Flugzeugentwicklungen an. Alexander Baumann entwickelte landgestützte Riesenflugzeuge, die ab 1917 als Bomber über England zum Einsatz kamen. Claude Dornier beauftragte er mit dem Bau von Riesenflugbooten unter weitgehender Verwendung von Leichtmetall. An beiden Entwicklungen nahm Graf Zeppelin bis zu seinem Tod lebhaften Anteil.