Eine berauschende Vielfalt von Grünschattierungen, die mit Braun, Blau, Weiß und Schwarz vermischt sind, charakterisiert diese Landschaft. Mit lebhafter Pinselführung hat Max Liebermann die Farbe in langgezogenen aber auch sich wild kräuselnden Strichen auf die Leinwand gebracht. Trockene und pastose Malweise stehen oft dicht nebeneinander und unterstreichen den flüchtigen Eindruck, den dieses Bild vermittelt.
Ein Feld im gemähten Zustand und weitere Flächen wohl mit unterschiedlicher Bepflanzung breiten sich bis zum Horizont und zum Meer hin aus, Assoziationen von wogenden Meereswellen stellen sich beim Betrachten ein. Am linken Bildrand schiebt sich ein Wäldchen nur als Farbfläche angedeutet ins Bild. Ein dunkel gemalter Bereich lässt einen Durchgangspfad erahnen.
An einer Ackerfurche ist ein Bauer mit seiner Hacke vermutlich mit der Ernte oder dem Auflockern der Erde beschäftigt. Hinter einigen Hecken halb verdeckt, ist ein aufgeschichteter Heuballen zu sehen, wie wir ihn von Vincent van Goghs berühmtem Gemälde „Heuhaufen“ aus der Provence kennen. Dort spielt er die Hauptrolle, was 1888 zu einem Skandal unter den Kunstkritikern und Käufern führte. Bei Liebermann zeigen sich als Abschluss zur Küste hin einige Häuser, vermutlich Bauerngehöfte oder auch Scheunen, die mit wenigen Pinselstrichen angedeutet sind.
Max Liebermann hat sich in vier Fassungen mit diesem Motiv auseinandergesetzt. Neben dem Gemälde in der Kunsthalle ist ein Kohlfeld bekannt, das sich in der Galerie Neue Meister in den Gemäldesammlungen Dresden befindet. Es ist noch nicht abgeerntet und deutlicher fokussiert wiedergegeben. Zwei weitere Bilder gelten als verschollen. Inspiriert wurde Liebermann für das Motiv an der holländischen Nordseeküste in der Nähe des Fischerortes Noordwijk. Seit seiner ersten Studienreise nach Holland 1872, hielt sich Liebermann regelmäßig in den Niederlanden auf und arbeitete dort in der freien Natur.
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