Letter from Albert Einstein to Elie Cartan - On the San Franscisco - 21 March 1932 (2)

Lösungen so eines Systems? Es ist eigentlich schwer, dies zu glauben. Übrigens bin ich jetzt von der Methode des Fern-Parallelismus gänzlich abgekommen. Es scheint, dass diese Struktur mit der wahren Beschaffenheit des Raumes nichts zu thun hat. Ich habe mit Dr. Mayer seit einem Jahre eine andere Theorie verfolgt, nämlich die der Fünfer-Vektoren und der Fünfer-Metrik im vierdimensionalen metrischen Kontinuum. Diese Theorie liefert nicht nur ganz ungezwungen die Maxwell’schen Gleichungen sondern auch – wie ich in der letzten Zeit fand – eine Erweiterung der letzteren, welche kontinuierlich verteilte elektrische Massen zulässt. Ich habe Hoffnung, dass diese Theorie wirklich der Struktur des physikalischen Raumes näher kommt, ohne dass man den Grundgesetzen eine nur statistische Interpretation gibt. Mit diesem Dogma der neuen Physiker-Generation kann ich mich nämlich absolut nicht befreunden, so verführerisch auch die Argumente sind, die man hierfür geltend macht. Sobald die neue Theorie ausgearbeitet ist, will ich Sie Ihrem Urteil unterbreiten. Der Hauptgrund der Unbrauchbarkeit der Konstruktion des Fern-Parallelismus scheint darin zu liegen, dass man den in dieser Theorie existierenden „geraden Linien“ absolut keine physikalische Bedeutung beilegen kann, während die physikalischen bedeutungsvollen (makroskopischen) Bewegungsgleichungen nicht zu erhalten sind. Mit anderen Worten: die xxx liefern keine brauchbare Darstellung des elektromagnetischen Feldes. Herzlich grüsst Sie Ihr A. Einstein P.S. Noch eine Bemerkung zu Ihrer Arbeit: Es ist mir nicht recht klar, was Sie unter „degré d’arbitraire“ verstehen. Es scheint mir, dass man den Sachverhalt nicht einfacher ausdrücken kann als so: Es bleiben unbestimmt bzw. frei wählbar: xxx Funktionen von 4 Variabeln xxx Funktionen von 3 Variabeln xxx Funktionen von 2 Variabeln xxx Funktionen von 1 Variabeln