Lettre d'Albert Einstein à Élie Cartan - Caputh, près de Postdam - 13 juin 1931

CAPUTH BEI POTSDAM. den 13. Juni 1931 Verehrter Herr Cartan! Ich habe mit grossem Interesse und Vergnügen Ihren schönen Aufsatz in der "Scientia" gelesen. In der Zwischenzeit habe ich zusammen mit Dr. Mayer viel über den Gegenstand gearbeitet und bin von den damaligen Feldgleichungen abgekommen. Nach jenen Feldgleichungen scheint nämlich keine Gravitationswirkung zu existieren, da statische Lösungen mit beliebig vielen Massenpunkten (Singularitäten) existieren, für welche nur h44 von 0 verschieden ist. Es gelang uns, systematisch alle Feldgleichungen vom ins Auge gefassten Typ abzuleiten, welche einer Identität genügen. Unter di esen ist eine besonders interessant, welche in der Arbeit mit I221 bezw. (11), (12) bezeichnet ist. Dieses System untersuchen wir nun genauer. Es ist Ihnen vielleicht nicht entgangen, dass mein langjähriger Freund und früherer Arbeitsgenösse M. Grossmann in Zürich Ihre und meine Arbeiten kritisiert hat. Herr Grossmann ist ein schwer leidender Mann, der in gesunden Tagen ein intelligenter Mathematiker war, heute aber augenscheinlich nicht mehr im Vollbesitz seiner geistigen Kräfte ist. Für den Fall, dass Sie das furchtbare Leiden meines Freundes irgendwie kennen, sgge ich Ihnen, dass er an einer vorgeschrittenen Multiplisklerose leidet. Ich sage Ihnen all dies, um Ihnen nahezulegen, dass Sie ihm nicht öffentlich antworten.Ich habe in einem langen Briefe versucht, ihm seinen Irrtum in rücksichtsvoller Form darzulegen, habe aber wenig Hoffnung, von dem Bedauernswerten noch verstanden zu werden. Natürlich hängt die unhöfliche Form seiner Auseinandersetzung ebenfalls mit seiner Krankheit zusammen. Herzlich grüsst sie Ihr Albert Einstein