Das Gemälde entstand in der frühen Schaffensphase von Jan Lievens (1607-1674), um 1629/31, in einer Zeit, in der er in Leiden intensiv mit Rembrandt zusammenarbeitete. Es wurde für den in Den Haag residierenden Statthalter der Repblik der Vereinten Niederlande, Frederik Hendrik van Oranje-Nassau (1584-1647) geschaffen und gelangte 1742 über die sogenannte "Oranische Erbschaft" in die preußischen Sammlungen, ins Berliner Schloss. Thema der Darstellung ist ein fiktiver orientalischer Herrscher, dessen physiognomischer Ausdruck, die Exotik des Kostüms und das kontrastreiche Wechselspiel von Licht und Schatten. Das reduzierte Kolorit changiert sehr feinsinnig zwischen silbrig-weiß, golden und blau. Lievens und Rembrandt schufen in den späten 1620er Jahren zahlreiche Darstellungen von Menschen in fantasievollen Kostümen, die weit über reine Ausdrucksstudien hinausgehen. (Alexandra Bauer)
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