Vögel im Fokus der ForschungUmfangreich und teilweise äußerst wertvoll für wissenschaftliche Forschungen ist der Sammlungsbereich Meeres- und Küstenvögel, der mehrere Tausend Sammlungsobjekte umfasst. Darunter fast 6.000 Eier heimischer Seevögel, aber auch die vieler weltweit seltener und vom Aussterben bedrohter Arten.
Die Vogelsammlung selbst besteht aus 1.600 Standpräparaten, 130 Bälgen sowie 200 Skeletten und Schädeln. 480 Präparate davon sind in den Ausstellungen des Deutschen Meeresmuseums zu sehen. Für den hohen wissenschaftlichen Wert der Sammlungen ist aber nicht allein die große Masse entscheidend, sondern vielmehr das historische Alter mancher Objekte und damit die Möglichkeiten für vergleichende Forschungen. Viele Sammlungsstücke stammen bereits aus dem 19. Jahrhundert. Darunter Präparate nahezu aller europäischen Vogelfamilien.
Insbesondere die historischen Objekte geben Aufschluss über das Artenspektrum vergangener Jahrzehnt. Sie verdeutlichen, dass heute selten gewordene Arten wie Kampfläufer und Alpenstrandläufer noch vor wenigen Jahrzehnten häufige Brutvögel an unseren Küsten waren.
Wie wichtig Vergleichsmöglichkeiten sind, belegt auch ein anderes Beispiel. So wurden zwischen den Jahren 1960 und 1990, als das Museum die staatliche Betreuungsinstitution der Vogelinseln Oie und Kirr war, rund 1.000 nicht geschlüpfter und verlassener Eier der Lachmöwe gesammelt. Diese spezielle Sammlung zeigt die hohe Variabilität der Lachmöwengelege auf: Kein Ei gleicht dem anderen.
Ein neuerer Forschungsbereich sind die Blut- und Gewebeproben für molekulargenetische Untersuchungen. Auch hier hat das Museum bereits einen Bestand von 4.000 Proben.
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