Der Holzturm wurde 1531 erbaut. Er ist Teil der alten Hamburger „Wasserkunst“, die aus einem Pumpwerk, dem antreibenden Wasserrad und einem Hochbehälter – eben jenen gut 24 Meter hohen Holzturm bestand. Als Wasserleitung dienten ausgehöhlte Baumstämme, die so genannten „Teucheln“. Im Modell können Sie sehen, wie eine solche Leitung im Boden verlegt wurde. Die alte Wasserkunst lieferte einzelnen Bürgern des Petri-Kirchspiels fließendes Wasser in die Wohnhäuser. Erste Abnehmer waren die hiesigen Hausbrauereien, die mit dem frischen Wasser die Qualität des Bieres sicher stellten – immerhin war Bier der wichtigste Exportartikel der Hansestadt. Die Mehrzahl der Hamburger schöpfte das Trink- und Waschwasser allerdings, und zwar noch bis ins 19. Jahrhundert, direkt aus Elbe, Alster oder aus den Fleeten. Diese dienten damit nicht nur als Transportwege, sondern auch der Wasserversorgung und zugleich der Schmutz- und Abwasserentsorgung.