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Basstölpel (Morus bassanus)

Deutsches Meeresmuseum, Stiftung Deutsches Meeresmuseum

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Stralsund, Deutschland

Tollpatsch an Land, Flugkünstler auf dem Meer

Sein Name kommt nicht von ungefähr. An Land wirkt der Basstölpel ein wenig tollpatschig und unbeholfen. Vor allem seine Landungen auf den steilen, zerklüfteten Brutfelsen, wie etwa auf Helgoland, sehen oft waghalsig und schmerzhaft aus. In der Luft dagegen ist der gänsegroße, schneeweiße Meervogel ein eleganter und akrobatischer Flugkünstler.

Bemerkenswert sind die Tölpel auch wegen ihrer Jagdmethode, dem Stoßtauchen. Dabei stürzen sie sich bis teils aus 40 Meter Höhe pfeilartig ins Meer, um silbern glänzende Fische wie Heringe oder Makrelen zu fangen. Körper und Gefieder sind dem Leben auf dem Wasser entsprechend angepasst. Zu den anatomischen Merkmalen der Basstölpel gehören ein stromlinienförmiger Körper, lange schmale Flügel, ein fein gezähnter Schnabel sowie große Schwimmfüße.

Nur zur Brutzeit kommen die Vögel an Land, das heißt, auf ihre felsigen Nistplätze. Dabei wird ihnen die Suche nach geeignetem Nistmaterial heute oftmals zum Verhängnis. Wenn sie - wie so häufig - umher treibende Teile von Fischernetzen einsammeln, können diese zur tödlichen Falle werden. In den reißfesten Nylonstricken verheddern sich sowohl die Altvögel als auch ihre Küken und verenden elendig. Auch engagierte Vogel- und Naturschützer können da nicht helfen, da die steilen und brüchigen Felswände selbst für erfahrene Alpinisten nur schwer zu erklimmen sind. Zahlreiche tote Vögel hängen dann im Herbst auf Helgoland wie leuchtende Mahnmale an den Felsen. Ein trauriger Anblick und überflüssiges Schicksal, das sich vermeiden ließe, wenn die Fischereischiffe ihre Treib- und Netzreste nicht als Gefahrengut für Meerestier unbedacht über Bord werfen würden.

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  • Titel: Basstölpel (Morus bassanus)
  • Standort: Deutsches Meeresmuseum, Stiftung Deutsches Meeresmuseum
  • Rechte: Foto: Johannes-Maria Schlorke
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