Rembrandts Werk, geprägt von thematischer Vielfalt, unterscheidet sich, sowohl in der Erfindungsgabe als auch durch die „rowe manier“ seiner Malweise, völlig von jenem seiner Zeitgenossen.
Mit diesem kleinformatigen Frühwerk schenkt uns Rembrandt eine exzellente Kostprobe seines besonderen Sinnes für das Material. Der gewählte Bildträger ist eine Kupferplatte, grundiert mit Blattgold um eine stärkere Lichtwirkung zu erreichen. Die Entscheidung für Kupfer kommt bei Rembrandt nur ganz selten vor. Vielfache Lasuren mit vereinzelten Weißhöhungen lassen die faltige, dünne Haut der gealterten Hände beinahe gläsern wirken. Das runzelige, fast zahnlose Gesicht scheint dagegen wie aus Farbe geformt, ähnlich wie die Oberfläche des Kopftuches aus Krapplack.
Vorbild für das Bildnis ist vermutlich Rembrandts Mutter Cornelia N. Willemsdochter van Zuytbroek. Das Bildnis ist jedoch nicht das Porträt der Frau, sondern eine sogenannte "Tronie" (holländisch für Gesicht/Kopf).