Anton Romako zählt zu den beeindruckendsten und widersprüchlichsten Künstlerpersönlichkeiten des 19. Jh.s. Von der zeitgenössischen Kritik verkannt und nach seinem Tode lange vergessen, gilt der Künstler heute als Vorläufer der österreichischen Moderne.
Ein junger Herr im Frack ist mit dem Anzünden einer Zigarette beschäftigt. Die Hände und das Gesicht mit fein ausgeführten Brauen und gepflegtem Oberlippenbart werden von der Flamme des Streichholzes erhellt. Eine rote Krawatte mit Nadel und Manschetten vervollständigen die elegante Erscheinung. Über der Krempe eines Zylinderhutes liegen skizzenhaft ausgeführte Handschuhe. Gemeinsam mit Büchern, Kerze und Brief stilllebenartig arrangiert, verweisen die Gegenstände auf den Dargestellten. Das mit „A. Romako Paris“ signierte Werk ist undatiert und entstand vermutlich anfangs der 80er Jahre. Der graphisch akzentuierte Detailrealismus verbunden mit malerisch verschwimmenden Partien zeigt Romakos Handschrift, der in der Verbindung von Genrebild und Porträt den Typus des modernen Großstadtmenschen aufgreift.