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Rhinozerosvogel

Naturhistorisches Museum Wien

Naturhistorisches Museum Wien
Wien, Österreich

Buceros rhinoceros. Java, Indonesien. Um 1833.

Bei der Restaurierung dieses historischen Dioramas im Jahr 2010 wurde auf Detailgenauigkeit Wert gelegt – selbst das Beutetier, ein kleiner Flugdrache, ist ein Original.

GLÜCKSBOTEN
Der Rhinozerosvogel kann 90 Zentimeter lang und fast drei Kilogramm schwer werden und zählt damit zu den größten Vertretern aus der Familie der Nashornvögel. Er ist in den vom Menschen unberührten Regenwäldern Südostasiens beheimatet, wo er sich von Früchten ernährt und Jagd auf kleine Eidechsen macht. Auffälligstes Merkmal ist sein großer gebogener Schnabel mit einem ausgeprägten wulstigen Aufsatz aus lockerem Knochengewebe. Die Schnabelspitze wird wie ein Finger benutzt, um Früchte von den Bäumen zu pflücken; die gezackten Kanten dienen zum Festhalten und zum Zerteilen tierischer Beute.
Rhinozerosvögel sind wie alle Nashornvögel berühmt für ihr Nistverhalten: Nach der Paarung legt das Weibchen ein bis zwei Eier in eine Baumhöhle und verschließt dann von innen den Höhleneingang, bis auf einen schmalen Spalt, mit einer Mischung aus Nahrung, Kot und Holzteilen. Diese Wand wird so fest, dass die Vögel nach der Brutzeit große Mühe haben, sie wieder aufzubrechen.
Drei Monate bleibt das Weibchen in seinem „Gefängnis“ eingemauert. Während es brütet, kommt es in die Mauser und wird flugunfähig. Das Männchen hat die Aufgabe, Futter für alle Bewohner der Nisthöhle herbeizuschaffen. Wenn ihm während dieser Zeit etwas zustößt, muss seine gesamte Familie verhungern. Sobald die Jungen flügge werden, brechen die Eltern die Bruthöhle auf und alle verlassen das schützende Nest.
In Asien gelten Rhinozerosvögel als Symbol für große Treue und als Glücksboten. Das Schicksal der Art wird vielleicht weniger glücklich verlaufen, da die ungestörten Regenwaldbestände, die der Rhinozerosvogel zum Überleben braucht, in rasantem Tempo abgeholzt werden.

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  • Titel: Rhinozerosvogel
  • Rechte: (c) NHM (Lois Lammerhuber)
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