Der Urbiner Künstler zählt im letzten Drittel des 16. Jh.s zu den Wegbereitern des italienischen Barocks.
Baroccis Selbstbildnis ist feinfühlig und ausdrucksstark – eine Momentaufnahme und Charakterstudie. Der Betrachter wird von dem wachen Blick des Malers in Augenschein genommen. Die linke Gesichtspartie ist verschattet, die rechte in einem lichten, pastellartigen Kolorit mit durchsichtigen Farbschattierungen gestaltet. Die eingefallenen Wangen und der blasse Teint verweisen auf eine langjährige, schwere Krankheit. Mit schnellem Pinselduktus gestaltet Barocci den gekrausten Kragen.