Vögel sind gefiederte Dinosaurier. Noch vor wenigen Jahren wurde in Fachkreisen eine so direkte Formulierung vermieden, obwohl bereits kurz nach den ersten Urvogelfunden diese Theorie formuliert wurde. 150 Jahre später hat sich die Sachlage durch immer mehr fossile Belege von gefiederten Dinosauriern aber deutlich geändert. Microraptor, Velociraptor, Similicaudipteryx… die Verwandtschaft der heutigen Vögel mit den zweibeinigen Raubsauriern ist nicht zu leugnen. Für den Laien ist es schwer vorstellbar, dass Wellensittich & Co etwas mit den gefährlichen Raubsauriern zu tun haben sollen. Wirft man aber einen näheren Blick auf das Skelett des Strauß – dem größten heute noch lebenden Vogel – ist diese Verbindung leichter herzustellen: das Erscheinungsbild ist dem eines Raptoren nicht unähnlich. Neueste Erkenntnisse liefern aber viel mehr Ähnlichkeiten als nur das bloße Aussehen. So waren die meisten kleinen und mittelgroßen Raubsaurier warmblütig, wendige Läufer und trugen eine dünne Hülle aus Federn. Sie legten Eier und mindestens Oviraptoren brüteten nachweislich ihr Gelege aus. Nicht sehr weit entfernt vom Vogel Strauß, der im Übrigen auch größere Insekten und kleinere Reptilien auf dem Speisezettel hat.
Besuchen Sie auch die Dokumentation der Sonderausstellung aus den Jahren 2011–2012: federflug — 150 Jahre Urvogel-Fund