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Die Bernsteinsucherin

Karl Lorenz Rettich (1841-1904)1894

Kunstmuseum Ahrenshoop

Kunstmuseum Ahrenshoop
Ostseebad Ahrenshoop, Deutschland

Karl Lorenz Rettich kam erst in einer reifen Lebensphase nach Ahrenshoop. Sein Verhältnis zur Ostsee war immer ein enges gewesen, denn der in eine alteingesessene Mecklenburger Gutsbesitzerfamilie Hineingeborene stammte aus einem Ort nahe der Ostseeküste bei Lübeck. 1860 begann er ein Jurastudium in München, aber schon im Jahr darauf war er Kunststudent bei Adolf Lier, der auch Carl Malchin gefördert und in seinen künstlerischen Anfangsbemühungen unterstützt hatte. Seit dieser ersten Münchener Zeit gehörte Malchin zum Freundeskreis Rettichs. Als Rettich nach Aufenthalten in Düsseldorf und Dresden ab 1871 in Weimar studierte, war Malchin ebenfalls dort. Rettich blieb bis 1884, fand sich aber am Ende nicht mehr zurecht. Die Furcht, in einem provinziellen Zirkel befangen zu sein, ließ ihn schließlich reisen: zuerst in den Norden, in das damals unter Künstlern beliebte Sehnsuchtsziel Norwegen, auf die Ostseeinseln Vilm und Hiddensee, nach Sylt, zuletzt nach Italien, ehe er 1886 wieder Fuß in München fasste. Der Eindruck Italiens auf den Norddeutschen muss tiefgreifend gewesen sein, denn die zweite Münchener Zeit Rettichs war geprägt von einer intensiven Auseinandersetzung mit klassizistischer Malerei. Von München aus entdeckte Rettich 1891 Ahrenshoop als Ziel von Sommerreisen. Vielleicht hat Carl Malchin ihn auf die Gegend hingewiesen, jedenfalls regte Ahrenshoop ihn wieder zu Studien vor der Natur und in den Wintern bis 1894 auch zu großformatigen Landschaftsbildern in einer malerisch vereinfachten, abgeklärten, aber großzügigen Auffassung an. Als repräsentatives Werk Rettichs ging aus diesen Aufenthalten sein „Panorama von Ahrenshoop“ hervor, das vom Städtischen Museum Danzig erworben wurde. Das kleine Genrebild mit der Bernsteinsucherin ist wahrscheinlich in diese Ahrenshooper Zeit zu datieren. Der Künstlerkolonie schloss Rettich sich nicht an, sondern erwarb 1896 ein Grundstück in Graal in der Rostocker Heide. Dieses weitläufige, wildwüchsige Waldgebiet bot dem Maler die Motive für sein im Zwiegespräch mit der Natur zur Ruhe gekommenes Spätwerk.

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  • Titel: Die Bernsteinsucherin
  • Ersteller: Karl Lorenz Rettich (1841-1904)
  • Datierung: 1894
  • Abmessungen: 31,5 x 49,5 cm
  • Typ: Gemälde
  • Rechte: Kunstmuseum Ahrenshoop, alle Rechte vorbehalten
  • Material: Öl auf Malkarton
Kunstmuseum Ahrenshoop

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