Geschult durch die venezianische Malerei des 16. Jh.s gilt der Salzburger Künstler als einer der ersten Barockmaler im heutigen Österreich.
Das Gemälde ist eine Ölskizze für das Altarbild des östlichen Querschiffaltares der Kollegienkirche in Salzburg, welches zu den wichtigsten der späteren Werke Rottmayrs zählt. Für die Glorifizierung des hl. Borromäus, Fürbitter der Pestkranken, verwendet Rottmayr den von ihm eingeführten dreizonigen Aufbau. Eine Pestepedemie in der Stadt Salzburg wird durch das Abhalten von Prozessionen und mit Hilfe der Verteilung der Eucharistie – nach dem Vorbild des hl. Borromäus – bekämpft. Rottmayr definiert durch wiedererkennbare Salzburger Landschafts- und Architekturmotive präzise den Ort des Geschehens. Darüber schwebt auf einem Wolkengebilde und von Engeln getragen der Heilige. Seine rote Kardinalskleidung ist in einem erdigen Ton gehalten und wird somit harmonisch in die farbige Gesamttonalität des Bildes integriert. Borromäus wendet sich Jesus, dem Weltenherrscher und Führer seiner Heerscharen, der sich am Himmel zeigt, vertrauensvoll zu.