Geschult von Paul Troger gilt Martin Knoller als bedeutender Freskomaler seiner Zeit im süddeutschen und österreichischen Raum.
Die Szene beschreibt eine Begebenheit aus dem apokryphen Text des Buches Tobias 1-14. Der alte erblindete Tobias lehnt sich in seinen Stuhl zurück und lässt sich für seine Heilung von seinem Sohn Tobit eine Salbe aus der Galle eines Fisches in die Augen streichen, die dieser von seiner Reise mitgebracht hat. Der Erzengel Raphael, der Tobit auf seiner Reise begleitete und mit ihm ins väterliche Haus zurückkehrte, weist ihn dazu an. Raphael hält den Pilgerstab in der Hand. Dieser Stab symbolisiert den Prozess der Heilung, der das Augenlicht und die Gesundheit wiederherstellt. Knoller schildert das Geschehen in einem abgedunkelten Raum, der lediglich durch einen schmalen Lichtstrahl erhellt wird. Diese lichte Zone betont und intensiviert die Lokalfarbigkeit der Gewänder in den drei Grundfarben: Rot, Blau und Gelb.