Angehörige auf dem Bahnsteig am Anhalter Bahnhof nehmen Abschied von jungen Emigranten im Sonderzug von Berlin nach Marseille. Um der drohenden Einwanderungssperre durch die britische Mandatsregierung zuvorzukommen, stellte das Palästina-Amt mit Hilfe des Palestine & Orient-Lloyd innerhalb von wenigen Tagen für den 2. September 1936 einen Sonderzug Berlin – Marseille zur Verfügung. Er brachte 650 Emigranten zum Dampfer Marseille – Palästina (der frz. Dampfer »Patria«). Es war der größte Auswanderertransport, der Deutschland bis dahin verlassen hatte. Etwa die Hälfte der Emigranten bestieg den Zug am Anhalter Bahnhof in Berlin, der Rest stieg in anderen Orten Deutschlands zu.