Die Gruppe wurde von einem Schüler Niclaus Gerhaerts von Leyden geschaffen, von dem sich vermutlich auch der Bildgedanke herleitet, der noch 1511 bei Albrecht Dürer in einer Zeichnung und einem Holzschnitt wieder aufgegriffen ist: Anna nimmt ehrfürchtig das Christuskind in Empfang, das ihr vom Schoß der zu ihrer Seite sitzenden Maria aus entgegentritt. Sie erhält auf diese Weise eine Auszeichnung – als Mutter der Gottesgebärerin ist sie ebenfalls an dem Werk der Erlösung durch Christus beteiligt. Das sehr subtil gearbeitete Bildwerk, das sich vor seiner Erwerbung in Trimbach bei Weißenburg im Elsass befand, steht am Beginn der in darauffolgender Zeit massenweisen Verbreitung des Themas vor allem in den Niederlanden und am Niederrhein (Selbdritt bedeutet ›zu dritt‹). Die Hände von Anna sowie die Unterarme des Kindes sind seit dem Krieg zerstört.